Lokalsport Südpfalz Badminton-Länderspiel in Herxheim: Luise Heims Weg an die deutsche Spitze

Luise Heim ist eine der besten deutschen Badminton-Spielerinnen. Foto: Nicol Simla
Luise Heim ist eine der besten deutschen Badminton-Spielerinnen.

War 2018 ein gutes Jahr für sie? Eigentlich ja, sagt Luise Heim, obwohl sie die WM in China aus persönlichen Gründen absagte. Die 23-Jährige ist eine der Stars beim Länderspiel Deutschland gegen Estland am 24. April in Herxheim. Ihr Stern ging bei der BSG Neustadt auf.

Mit 16 spielte sie in Neustadt Regionalliga. Im Jugendbereich hat Luise Heim alles gewonnen: Deutsche Meisterin U15 und U17 und, sie rückte mit 16 schon auf, dreimal bei der U19. Vor acht Jahren spielte sie ihre erste DM bei den Aktiven.

Lotte und Theo zwitschern

Eben ist Heim nach Hause gekommen. Daheim, das ist Mülheim an der Ruhr. Seit 2004 gibt es dort das Yonex-Badminton-Internat. Die „Stadt am Fluss“ ist Hauptstandort für die Sportart Badminton, Bundesstützpunkt der Damen. Hinter ihr singen Lotte und Theo, die beiden Wellensittiche. Wenn Heim nicht Badminton spielt und nichts fürs Soziologiestudium machen muss, liest sie gerne. Und sie backt gerne Brownies. Ihr Freund spielt ebenfalls Badminton und wie sie beim Deutschen Mannschaftsmeister 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim. Etwa 330 Kilometer haben Heim und Fabian Roth zu fahren, wenn Saarbrücken ein Heimspiel hat. Roth, gebürtig in Karlsruhe, plagten jüngst einige Verletzungen. Im Sommer 2018 erlitt er bei den US-Open einen Außenmeniskusriss.

Von Katja Michalowsky entdeckt

Über ihre beiden Geschwister kam Luise Heim in Neustadt zum Badminton. Ihr Bruder Leonard spielt heute noch (beim PSV Ludwigshafen). Katja Michalowsky, damals Landestrainerin im Badmintonverband Rheinhessen-Pfalz, entdeckte sie und holte sie an den Stützpunkt in Kaiserslautern. Sie wechselte in die siebte Klasse am Sportgymnasium in Kaiserslautern.

Wo sie zum ersten Mal Jugendmeisterin wurde, weiß Heim nicht mehr: „Ich kann mich an die Halle erinnern, aber nicht genau, wo es war.“ Im Sportjahr 2011 setzte sie sich beim deutschen Ranglistenturnier in Maintal im Einzel der Altersklasse U19 durch, obwohl sie Jahrgangsjüngere der Altersklasse U17 war. Nach der zehnten Klasse ging sie ins Sportinternat in Mülheim. Inzwischen hat sie den Bachelor in Soziologie und ist im Masterstudium.

2017 zum ersten Mal Deutsche Meisterin

Für den 1. BC Bonn-Beuel spielend, gewann sie im Februar 2017 ihren ersten deutschen Meistertitel im Damen-Einzel, ein Jahr später den zweiten. Zur Absage der WM in China sagt sie: „Das war eine riesige Asienreise, nichts Richtiges für mich“ nach einer anstrengenden Saison. Sie habe sich auf ihr Studium konzentriert: „Meine Trainer hatten das vollste Verständnis.“ Im Spätjahr 2018 gewann sie die Hellas Open, es war ihr erster internationaler Turniererfolg im Erwachsenenbereich. Ihre beste Position in der Weltrangliste war der 56. Platz. Als drittbeste Deutsche wird sie nun als 109. gelistet. Yvonne Li, Deutsche Meisterin 2019, wird an 41 geführt.

In Herxheim wird Heim ihr 26. Länderspiel bestreiten. Sie gewann mehrmals Bronze mit der Mannschaft bei Europameisterschaften, 2018 belegte das deutsche Team den zweiten Platz hinter Dänemark.

In Bonn kamen 100 bis 300 Zuschauer zu Bundesligaspielen und auch mal 800, wenn ein Viertelfinale gespielt wurde. In Saarbrücken sind weniger Zuschauer. „Wir sind halt eine Randsportart, es liegt an uns, ein bisschen Schwung in die Sache zu bringen“, sagt Heim. In Kristin Kuuba habe Estland eine sehr gute Spielerin, sie wisse aber nicht, wen Estland für das Länderspiel in Herxheim aufbiete. Heim will am 24. April gute Stimmung in der Großsporthalle im Pamina-Schulzentrum verbreiten und das Publikum gut unterhalten.

Wo es Karten fürs Länderspiel gibt

Für das Länderspiel, das um 19 Uhr beginnt, gibt es Karten im Vorverkauf unter anderem in der RHEINPFALZ-Geschäftsstelle in Landau und im Netz bei ADticket und Reservix. thc

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