Kreis Kusel Druckvoller Sound in der Magengrube zu spüren

Begeisterten auch mit ihrer Lichtshow: Echoes traten am Samstagabend in Kusel auf.
Begeisterten auch mit ihrer Lichtshow: Echoes traten am Samstagabend in Kusel auf.

Mehr als eindrucksvoll bewies die Formation Echoes am Samstagabend in der Kuseler Fritz-Wunderlich-Halle, warum sie mit über 400 Konzerten in zahlreichen Ländern eine der meistgebuchten Pink-Floyd-Coverbands weltweit ist. In ihrem über zweieinhalb Stunden langen Live-Programm nahm sie das Publikum mit auf eine fast schon psychodelische Reise durch die musikalische Geschichte von Pink Floyd.

Wenn die Rede von Giganten des Rock ist, dann ist der Name Pink Floyd zurecht ganz oben auf der Liste. Sie waren Meister des Progressive- und Art-Rock, ihre perfekt inszenierten Liveshows legendär. Die Meister selbst kann man leider – zumindest in der Originalbesetzung – nicht mehr live erleben. Aber Bands wie Echoes sorgen dafür, dass das Erbe der Rock-Titanen wohl niemals sterben wird. Ihre Interpretationen der Pink-Floyd-Hits kamen den Originalen sehr, sehr nahe. Und so nahmen Echoes so manchen, mittlerweile ergrauten Fan der ersten Stunde noch einmal mit auf eine Reise in die Jugend – andere Zuhörer genossen einfach die perfekte musikalische Inszenierung vieler unverwechselbarer Welt-Hits. Besonders in instrumentaler Hinsicht bieten die Songs von Pink Floyd viel Spielraum, um das eigene musikalische Können zu präsentieren. Und das taten Echoes eindrucksvoll: Ob Frontmann und Lead-Gitarrist Oliver Hartmann, der seine Gitarre in ungezählten Soli quasi singen ließ, Bassist Martin Hofmann oder Michael Unger, der unter anderem mit virtuosem Saxofonspiel überzeugte – alle beherrschen ihr Instrument meisterhaft. Und auch gesanglich überzeugten Echoes die Zuhörer in Kusel mit oft mehrstimmigen Arrangements. Apropos Gesang: Mit dabei hatten Echoes an diesem Abend auch Backgroundsängerin Ilka Müller. Wobei „Background“ hier der falsche Begriff ist, denn in den Hintergrund gehört Müller wahrlich nicht. Vor allem bei „The great gig in the sky“ vom Album „Dark side of the moon“ bewies die Sängerin, dass sie über eine sagenhafte Stimmkontrolle und Reichweite verfügt und ihre Stimme wie ein Instrument einzusetzen vermag. Natürlich waren auch viele Hits dabei, die einfach nicht fehlen dürfen, wenn es um das Erbe von Pink Floyd geht. Angefangen bei „Wish you were here“, bei dem das Publikum erstmals lautstark den Refrain Richtung Bühne schmetterte, über „Hey you“, „High Hopes“, „Comfortably Numb“, „Time“ und natürlich „Another Brick in the wall“. Ein mächtiger, druckvoller Sound, der noch in den letzten Reihen bis in die Magengrube zu spüren war, eine gut eingesetzte Licht-Show und Videoeinspieler auf einer Leinwand im Hintergrund perfektionierten den Auftritt und ließen manchmal tatsächlich vergessen, dass eben nicht das Original auf der Bühne steht. Und spätestens, als bei der Zugabe das typische Klingeln einer Registrierkasse den Hit „Money“ ankündigte und die Musiker die Besucher aufforderten, „doch jetzt mal die Stühle an die Seite zu stellen und nach vorne zu kommen“, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt.

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