Kreis Südwestpfalz Von Stress keine Spur

Trotz Sperrung der B 10 gab es am vorigen Wochenende fast keinerlei Behinderungen auf den Umleitungsstrecken zu vermelden. Im Gegensatz zur Sperrung im Jahre 2013, als sich chaotische Szenen abspielten und sich Autos in Hauenstein stauten, lief der Verkehr am ersten der drei Sperrungswochenenden nahezu störungsfrei. Seit Donnerstagabend ist die B 10 erneut gesperrt. Und sie bleibt es bis Montagfrüh um 4 Uhr.

Beispiel Tankstelle Debnar: Dort hatten sich im vergangenen Jahr verzweifelte Autofahrer aus ganz Europa gesammelt, die durch die Umleitungsbeschilderung und ihren Navis auf mehrere Schleifen zwischen Hauenstein und Wilgartswiesen geschickt worden waren und weder ein noch aus wussten. Diesmal lief es anders. Am Samstag und Sonntag meldete Tankstellen-Chefin Diana Debnar-Seibel: „Alles ganz ruhig hier. Bisher haben nur ganz Wenige nach einem Weg nach Pirmasens gefragt.“ Vom gegenüberliegenden Tourist-Info-Zentrum aus freilich kann man manchen Chauffeur beobachten, der mehr als einmal die Abfahrt Hauenstein herunterkommt und dann erneut gezwungen ist, in Richtung Landau abzubiegen, um sich wenig später wieder an der Hauensteiner Schuhmeile zu finden, um einer örtlichen Umleitung zu folgen. Staus aber bleiben aus, ab und an sieht man einen Fahrer, der die Auffahrt Richtung Landau rückwärts wieder verlässt. In den Schuhgeschäften herrscht reges Treiben. „Wir spüren hier fast gar nicht, dass Hauenstein aus Westen nur über Umleitungen zu erreichen ist“, gibt es in den beiden Schuhmärkten im Dorf zu hören. Und auch in den Läden der Schuhmeile rollt das Geschäft. „Gut, bei ähnlicher Witterung wie heute hatten wir schon deutlich mehr Kunden“, meint ein Schuhhändler, aber er habe während einer Sperrung der B 10 schon deutlich weniger Kunden gehabt als an diesem Sonntag. Die 1,5 Millionen Euro teure Fahrbahn-Erneuerung auf einem 2,5 Kilometer langen Teilstück der B 10 wird vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Kaiserslautern verantwortet. Dort ist man mit dem ersten von drei Sperrungs-Wochenenden zufrieden. Volker Priebe, der stellvertretende Dienststellenleiter:„Die Arbeiten sind so abgelaufen, wie sie geplant waren.“ Die Baufirma liege im Zeitplan. Er habe keine größeren Klagen wegen der weiträumigen Umleitung gehört. Auch die Polizei in Dahn und Annweiler meldet keine außergewöhnlichen Vorfälle, die in Zusammenhang mit der B-10-Sperrung stehen. Ärger äußerte am Sonntagnachmittag ein Radfahrer, der auf der B-10-Brücke an der Auffahrt Hauenstein stand: „Zwischen Katharinenhof und Hauenstein wird nirgendwo mehr gearbeitet“, habe er beobachtet: „Da könnte man doch die Sperrung aufheben.“ „Kann man nicht“, sagt dazu Volker Priebe, denn auf der Ausbaustrecke sei eine Asphaltschicht aufgetragen worden: „Die muss, bevor sie befahren werden kann, auskühlen, sonst bilden sich sofort Spurrillen.“ Dass es wegen der Sperrung deutlich weniger Probleme als im Vorjahr gibt, führt der Mann vom LBM auch darauf zurück, dass „wir noch mehr als 2013 die Situation kommuniziert haben“. Eine Rolle könne auch gespielt haben, dass die Urlaubssaison noch nicht auf Hochtouren laufe. An der B 10 wird auch über die Woche gearbeitet. Deshalb steht ein Teil der Überholspuren nicht zur Verfügung. Zudem ist die Auffahrt auf die B 10 von Hauenstein aus in Richtung Pirmasens gesperrt. Autofahrer müssen zunächst Richtung Osten bis zur Anschlussstelle Wilgartswiesen/Hermersbergerhof fahren, um dann von dort Richtung Pirmasens/Saarbrücken gelangen zu können. (ran)

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