Waldfischbach-Burgalben Volle Straßen beim Umzug der Weihnachtstraktoren

Volksfeststimmung in der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben. Die weihnachtlich geschmückten Traktoren lockten wieder sehr,
Volksfeststimmung in der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben. Die weihnachtlich geschmückten Traktoren lockten wieder sehr, sehr viele Menschen in den acht Ortsgemeinden auf die Straße

„Stille Nacht“ ertönt. Heiner Huber hat die Außenlautsprecher der Markthalle in Waldfischbach-Burgalben aktiviert und stimmt die zahlreich am Straßenrand wartenden Menschen musikalisch ein. Mit stiller Nacht hat es aber nichts zu tun, worauf Groß und Klein warten. Bevor sie zu sehen sind, sind sie schon zu hören, die 50 großen Landmaschinen, die weihnachtlich geschmückt am vierten Adventssonntag durch die Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben rollen.

„Jetzt fahren sie die Schleife am Bahnhof.“ Akustisch wird in Höhe der Alleestraße eingeordnet, wo die fahrende Lichterkette unterwegs ist. Der Blick aufs Live-Tracking zeigt, die Richtung stimmt. Noch wenige Minuten, dann jubeln die Kleinen: „Sie kommen.“ Die Nummer eins rollt an, direkt hinter dem vorausfahrenden Polizeifahrzeug. Tiefes Hupen, Weihnachtslieder, die von Musikanlagen, die auf Anhängern verbaut sind, schallen, überall blinkt es. Räder, Fahrerhäuser, alles strahlt im weihnachtlichen Lichterkettenglanz. Der von Komiker Loriot ersonnene Opa Hoppenstedt stellte einst mit Blick auf Weihnachten fest: „Früher war mehr Lametta“. Stimmt, aber dafür gibt es bei der Traktorenfahrt statt Lametta Licht, Licht und noch mehr Licht. Dank LED-Technik energiesparend.

Mehr Menschen als beim Dorffest

Drei Tage haben sie an ihren Bulldogs gearbeitet, bis diese weihnachtlich perfekt bereitet waren, verraten Daniel und Felix, die eine Menge Spaß auf dem 33 Kilometer langen Kurs haben. Start in Höheinöd, dann Hermersberg, wo Daniel zu Hause ist. Beim Heimspiel war wieder richtig viel los. „Nicht nur dort, es waren überall viele Menschen“, freut sich Felix. In Schmalenberg, das erstmals angefahren wurde, „waren enorm viele Leute“, erzählen die beiden. „Das stimmt. Mehr Menschen als beim Dorffest“, sagt Schmalenbergs Bürgermeister Peter Seibert lachend. Das will was heißen. Wer je beim Dorffest, also beim Quack, in Schmalenberg war, weiß, dort ist immer höllisch viel los.

Traktor um Traktor biegt von der Haupt- in die Alleestraße ein. Sozusagen auf die letzte vorweihnachtliche Meile. Schneemann, Nikolaus sind an Bord. Überlebensgroß, mit Luft gefüllt. Ein Weihnachts-Minion grüßt. Es wird gewunken. Aus den Führerhäusern raus und in die Führerhäuser rein. „Die Leute haben ganz schön geguckt. Ich war das einzige Mädchen, das gefahren ist“, sagt Paula lachend. Aus Knopp-Labach ist sie. Papa Ralf hat zwei Traktoren für die weihnachtliche Fahrt bereitgestellt, die einen Funken Hoffnung zu den Menschen bringen soll. Mission erfüllt.

Perfekt organisiert

Der letzte der 50 Traktoren hat die Kurve in die Alleestraße genommen. Die Fahrstrecke kennen alle Zuschauer. „Die kommen hier noch mal vorbei.“ Also alles klar machen zum erneuten Winken. Das Lächeln stellt sich beim Anblick der PS-starken Weihnachtsfahrzeuge automatisch ein. Das vorausfahrende Polizeiauto kündigt sie an: die letzten offiziellen Meter der Lichterfahrt. Inoffiziell müssen ja alle noch nach Hause. Das Feuerwerk auf einem Anhänger wird gezündet. Die „Jingle Bells“ ertönen. Ein BMW hat sich mutig zwischen die Traktoren geschmuggelt, während der Schienenersatzverkehr brav gewartet hat. Mitrollen, heißt mitwinken. Auch im nicht-weihnachtlichen Auto. Letztes Abbiegen, rein in die Bruchwiesen zur Schlussaufstellung. Perfekt organisiert, wie die gesamte Fahrt.

Lässig parkt Paula ihren Weihnachtstraktor rückwärts ein. Dann kann gemessen werden. Wie lang sind die Traktoren, wie hoch die Reifen. Bis zu zweieinhalb Kinder hoch, wird festgestellt. Die Begeisterung ist groß und eines für alle Besucher klar: „Wir freuen uns auf die Lichterfahrt im nächsten Jahr.“

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