Fischbach/Bundenthal Tierkinder: Neugierige kleine Fellnasen

Billy und Lola heißen die beiden Ziegenkinder.
Billy und Lola heißen die beiden Ziegenkinder.

Ostern ist ein Fest voller Symbole. Palmzweige, Eier, Hasen – alles steht als Sinnbild für das Leben. Nicht nur die Pflanzen-, sondern auch die Tierwelt ist in diesen Wochen geprägt von neuem Aufbruch.

Neugierig kommen einem die kleinen Fellnasen der Schafe und Ziegen entgegen, wenn man das Gehege auf dem Fjordpferdehof Wasgau in Fischbach betritt. Man wird beschnuppert und wohl für gut befunden, denn schon versuchen die kleinen Zähne, alles anzuknabbern, was in Reichweite ist. Ob Jeans, Jacke oder Fototasche, man kann’s ja mal probieren. Der 13-jährige Nico, Sohn von Besitzerin Conny Lojer, kommt zu Hilfe und weist die putzigen Ziegenkinder mit Forscherdrang in ihre Schranken. Es hilft, mindestens zwei Minuten lang. Insgesamt 54 Ziegen, 13 Schafe, 24 Pferde, vier Katzen und einige Rinder gehören zum Hof. Wer hier zur Welt kommt, hat ein glückliches Tierleben. Die Ziegen warten derzeit noch, dass sie, sobald draußen das Gras wächst, wieder auf die Weide können, um die Landschaft offen zu halten.

Kein leichter Start für Ziege Billy

Nicht alle hatten einen einfachen Start. Insgesamt vier Ziegen und einem Schaf haben Lojer und ihre Kinder Nina (zwölf Jahre) und Niko mit der Flasche über die erste Zeit hinweggeholfen. „Manchmal, wenn die Mutter noch zu jung ist oder es Probleme mit dem Euter gibt, dann springen wir mit der Flasche ein“, erklärt Lojer. Glück hatte auch die kleine Ziege Billy. Vor ungefähr sechs Wochen kam das kleine Zicklein viel zu früh auf die Welt. Auf dem Hof wird aber niemand aufgegeben. „Wir haben ihn mit ins Wohnzimmer genommen und neben den Ofen gelegt“, erzählt Lojer. Draußen sei es viel zu kalt gewesen. Außerdem musste sie dem winzigen Kerl, bei dem nicht einmal der Schluckreflex vorhanden war, alle zwei Stunden Nahrung einträufeln. „Ich hätte nicht gedacht, dass er es schafft“, sagt Lojer immer noch erstaunt.

Heute, nach sechs Wochen, sieht Billy aus wie die anderen Ziegen seines Alters, keine Spur mehr davon, dass der Anfang für ihn schwerer war. Neugierig springt er auf die Schubkarre voller Mist und betrachtet sich seine Welt von oben. Niko ist indessen der beste Freund der kleinen Ziegen. Zutraulich sind sie für Kuscheleinheiten und jeden Schabernack zu haben.

In Bundenthal müssen die fünfjährige Zola und ihre vierjährige Schwester Fiona nicht auf den Osterhasen warten. Bei der Familie Steiner gibt es schon seit zehn Wochen Nachwuchs im Kaninchenstall, die jüngsten Tiere sind gerade mal drei Wochen alt und liegen noch im Nest. „Die haben gerade erst die Augen geöffnet“, erklärt Zola. Herausnehmen zum Kuscheln kann man die ganz Kleinen noch nicht. Aber die zehn Wochen alten Kaninchen Lisa, Lara, Lilly und Regenboga dürfen schon mit auf die Wiese.

Gemeinsam im Freigehege krabbeln

Ungefähr 50 junge Kaninchen von 14 Alttieren gibt es derzeit im Stall von Züchter Brian Steiner. Seine Töchter Zola und Fiona waren schon immer von den Tieren begeistert. Sie haben ihre eigenen Zuchttiere, mit denen dann auch mehr gekuschelt wird als mit den anderen. „Am Schönsten ist es, wenn wir sie ins Freigehege setzen können, da krabbeln wir mit ihnen gemeinsam rum“, erzählt Fiona. Zola erklärt, dass das Gehege nach oben hin auch ein Gitter hat, damit die großen Vögel wie Fischreiher und Habicht die kleinen Kaninchen nicht fressen.

Fiona erzählt, dass sie ihr Kaninchen manchmal an der Leine im Garten spazieren führt. „Ich mag sie, weil das Fell so schön weich ist“, schwärmt die Vierjährige. Beim Füttern und Pflegen helfen die beiden Mädchen schon lange mit. „Das klappt mit ein wenig Anleitung schon ganz gut“, meint Vater Brian stolz. Die Kaninchen gehören bei den Steiners zum Familienleben dazu. Zola und Fiona sind die beiden jüngsten Züchterinnen im Bundenthaler Kaninchenzuchtverein P10. Ab dem Schulalter können Kinder ein Tier alleine versorgen, meint Züchter Steiner. Entgegen der verbreiteten Meinung, dass man mindestens zwei Tiere haben muss, stellt er klar: „Kaninchen sind keine Herdentiere, die kann man auch alleine halten.“ Wenn man zwei zusammen halten wolle, müsse man darauf achten, dass sie miteinander harmonieren. Das sei bei Kaninchen nicht selbstverständlich.

Ein Ausflug auf die Wiese macht (von links) Zola und Fiona Steiner genauso viel Spaß wie den Kaninchen.
Ein Ausflug auf die Wiese macht (von links) Zola und Fiona Steiner genauso viel Spaß wie den Kaninchen.
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