Hauenstein St. Hedwig: Kita bleibt komplett in kirchlicher Trägerschaft

Die Kita St. Hedwig auf dem Hauensteiner Zimmerberg bleibt in kirchlicher Trägerschaft. Anstehende Sanierungsarbeiten sollen noc
Die Kita St. Hedwig auf dem Hauensteiner Zimmerberg bleibt in kirchlicher Trägerschaft. Anstehende Sanierungsarbeiten sollen noch vor Beginn des neuen Kita-Jahres erledigt werden.

Eine Hängepartie, die den weiteren Betrieb der Kita St. Hedwig betrifft, nähert sich einem glücklichen Ende. Involviert waren die Kommune und der Träger, die katholische Kirchenstiftung. Jetzt macht man Nägel mit Köpfen: „Zum Wohl unserer Kinder“, wie alle Beteiligten betonen.

Schon im Spätjahr 2022 hatte die RHEINPFALZ von dringendem Sanierungsbedarf in der Kita auf dem Zimmerberg berichtet. Seither gab es viele Gespräche zwischen kirchlichem Träger und politischer Gemeinde. Es ging darum, ob die Gemeinde die Bauträgerschaft für das 1960 eingeweihte und 1992 erweiterte Gebäude übernimmt und die Betriebsträgerschaft – also auch die Verantwortung für das Personal – weiterhin bei der Kirche bleibt. Seither gab es viele Gespräche, aber keine Ergebnisse.

Eine neue Situation trat ein, als der Gemeinderat Anfang des Jahres per Beschluss das Angebot zurücknahm, die Gebäudeträgerschaft zu übernehmen. Vielmehr wollte der Rat, wie Ortschef Michael Zimmermann auf Anfrage bestätigte, die Kita komplett in kommunale Trägerschaft übernehmen. Dem aber wollte nun der kirchliche Träger nicht zustimmen. Und so setzte der Verwaltungsrat der Pfarrei St. Katharina von Alexandrien alle Hebel in Bewegung, um den bisherigen Status quo – St. Hedwig komplett in kirchlicher Trägerschaft – zu erhalten. Dabei stieß man, so heißt es dem Vernehmen nach, beim Ordinariat in Speyer keineswegs auf Zustimmung. „Grundsätzlich wird versucht, die kirchliche Betriebsträgerschaft dadurch zu sichern, indem die Bauträgerschaft an die Kommune übertragen wird“, hieß es dazu aus der Pressestelle des Bistums.

60.000 Euro für die Sanierung

Nun standen aber die dringenden Sanierungsmaßnahmen an. Wegen der offenen Frage der Trägerschaft war die Finanzierung nicht gesichert. Und Speyer schien nicht gewillt, finanziell einzuspringen. Dabei ging die Frage der Sanierung auch einher mit der Gewährung einer neuen Betriebserlaubnis ab Sommer 2024. Roger Busch, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Pfarrei und damit Vertreter des erkrankten Pfarrers Ulrich Nothhof, nahm deshalb persönlich Kontakt zu Generalvikar Markus Magin auf und schilderte ihm die verfahrene Situation.

Diese Intervention brach das Eis: Speyer erklärte sich bereit, sich finanziell zu engagieren. Damit konnte der Verwaltungsrat die notwendigen Beschlüsse zur Sanierung treffen: Insgesamt 60.000 Euro sollen nun aufgewendet werden. Diese Kosten werden nach dem gesetzlich geregelten Schlüssel verteilt: 30 Prozent werden von der Diözese übernommen, 30 Prozent trägt die Kirchenstiftung, 40 Prozent müssen Kreis und Ortsgemeinde stemmen. „Es geht um das Wohl unserer Kinder. Da werden wir selbstverständlich und gerne unseren gesetzlichen Beitrag leisten“, sagte Ortschef Michael Zimmermann auf Anfrage.

Kollektives Aufatmen

Im Einzelnen soll im ganzen Gebäude ein neuer Vinyl-Fußboden verlegt werden, der den abgewohnten Bodenbelag ersetzt. Im Bewegungsraum wird ein weicherer Belag verlegt. Eingebaut wird auch eine funkvernetzte Brandmeldeanlage. Damit kommt man einer Forderung des Brandschutzes nach. Nicht zuletzt muss an den Türen und Fenstern ein Klemmschutz installiert werden. Ein Umzug während der Bauarbeiten in die ehemalige Kita St. Elisabeth, wie er einmal im Gespräch war, ist vom Tisch: Die Arbeiten können bei laufendem Betrieb und in den Sommerferien erledigt werden. Und: Die Arbeiten sollen noch vor Beginn des neuen Kindergartenjahres abgeschlossen sein.

Die neue Entwicklung sorgt für kollektives Aufatmen beim Kita-Team, bei Eltern und beim alten und neuen Träger. „Die nun gefallenen Beschlüsse sind sehr erfreulich. Wir sind absolut zufrieden“, stellt die Kita-Leiterin Stefie Engel fest. Mit der Sanierung könne „voraussichtlich eine neue Betriebserlaubnis gesichert werden“, betont die Leiterin. „Wenn sie erteilt wird, können wir im neuen Kita-Jahr 60 Kinder – statt bisher 40 – mit der gesetzlich vorgeschriebenen Betreuungszeit von sieben Stunden betreuen und allen ein Mittagessen anbieten“, sagt Engel erleichtert. Bisher konnte die Kita zwar 62 Kinder betreuen, für 22 Buben und Mädchen war aber keine Betreuung während der Mittagszeit und auch kein Mittagessen möglich.

Mittagessen für 60 Kinder

Sie habe in der Vergangenheit oft Eltern abweisen müssen, weil die Kita bisher nur 40 Kinder über die Mittagszeit betreuen und mit einem Mittagessen versorgen durfte. „Da gab es oft sehr schwierige Gespräche mit verzweifelten Eltern, die auf Betreuung angewiesen waren“, berichtet die Kita-Leiterin. Um die 60 Mittagessen anbieten zu können, werde man etwas umstrukturieren müssen: „Wir sind optimistisch, dass uns das gelingt. Und wir wollen auch den hohen Qualitätsanspruch für die Mahlzeiten halten, den wir uns selbst gesetzt haben.“ Sie sollen auch weiterhin mit Bio- und regionalen Produkten zubereitet werden, betont Stefie Engel.

Sie ist auch angetan von der Lösung, dass die Kita in der kirchlichen Trägerschaft bleibt: „Der Träger hat uns bei unseren Anliegen immer unterstützt. Wir werden gehört und als Ansprechpartner ernst genommen“, lobt sie das Verhältnis. Und Roger Busch bescheinigt ihr und ihrem Team eine „super Arbeit“: „Wir sind stolz auf diese Kita. Und wir haben für diese Kita, für unsere Kinder und die jungen Familien gekämpft und schließlich eine tragfähige Lösung gefunden. Die Kita bleibt in kirchlicher Trägerschaft“, sagt er.

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