Kreis Südwestpfalz Rathausumbau kostet 177 000 Euro

„Nachdem das Luchsprojekt vom Land genehmigt wurde, müssen die ganz dringend anfangen“, unterstrich Maßweilers Bürgermeister Herbert Semmet bei der Ratssitzung am Montag die Dringlichkeit, den Bebauungsplan für den „Ökologischen Themen- und Wildpark“ zu ändern. Der Verein Tierart, der die Auffangstation betreibt, hatte den Antrag gestellt. Er sieht unter anderem eine Vergrößerung des Luchsgeheges um zehn Meter und die Erweiterung des Wildkatzengeheges – beides in Richtung Straße – vor.

Mit der Kreisverwaltung sei abgesprochen, dass die Änderungen im vereinfachten Verfahren vorgenommen werden. Eingezeichnet wird noch ein WC-Häuschen; das vorhandene Luchsgehege, das ursprünglich nur im Gestaltungsplan vorhanden war, wird in den Bebauungsplan aufgenommen. Das vereinfachte Verfahren erspart einige Verwaltungsschritte und ist möglich, weil die Grundzüge der Planung nicht berührt werden. Diese Veränderungen könne das Bauamt des Kreises mittragen, erläuterte Herbert Semmet. Tierart übernimmt mögliche Kosten. Mehrheitlich lehnte der Rat den Antrag der SPD ab, den Punkt noch einmal zu vertagen, um bei der Veränderung des Bebauungsplanes die bisherige US-Sporthalle formal umzunutzen. Das würde keine Kosten verursachen, erläuterte SPD-Sprecherin Else Semmet den Antrag. Vertagung deshalb, damit Gemeinde, Tierart und Schützenverein, die betroffen sind, noch einmal miteinander reden könnten. Was Tierart verwirklicht habe und noch verwirklichen möchte, spielt aus Sicht von Herbert Semmet in der Zukunft der Gemeinde eine wichtige Rolle. Die Weichen würden derzeit durch den laufenden Dorferneuerungsprozess gestellt. Hans-Jürgen Wolf vom beauftragten Planungsbüro Wolf informierte über die angedachten Änderungen (). Ein bisschen Geduld brauchten jene Bürger, die sich am Montag aus erster Hand informieren wollten: Wolf, der zu Sitzungsbeginn um 18 Uhr referieren sollte, hatte sich irrtümlich 20 Uhr als Termin notiert. Die Informationen sollen demnächst bei einer Einwohnerversammlung mit den Bürgern diskutiert werden, erklärte Herbert Semmet auf Nachfrage. Der Termin ist noch offen. Die Gemeinde will, wie berichtet, das bisherige Rathaus zu Mietzwecken umbauen und an einen ambulanten Pflegedienst vermieten. Die Ingenieurleistungen für den Umbau vergab der Rat am Montag an Sabine Mutter, die Tragwerksplanung an das Ingenieurbüro Christmann und Sema, Thaleischweiler-Fröschen. Vorausgesetzt, die Kommunalaufsicht stimmt zu. Die geschätzten Umbaukosten belaufen sich auf 177 000 Euro, wovon 40 000 durch Eigenleistungen erbracht werden sollen. Die SPD äußerte Zweifel, ob das funktioniert. Das funktioniere sicher, er habe Leute, die bereit seien zu helfen, sagte Herbert Semmet. Die restlichen 137 000 Euro werden über einen Kredit finanziert, der durch die Mieteinnahmen getilgt werden soll. Durch die geplante neue Nutzung des Rathauses entstehe in diesem Ortsteil ein Schwerpunktbereich Gesundheit/Wellness/Sport/Ausbildung, da dort Schule, Kindergarten, Fußball- und Tennisplatz vorhanden sind. Ein weiterer Schwerpunkt soll die geplante Umnutzung des Bereiches um die katholische Kirche werden. Der Bereich wird dadurch belebt, dass das Rathaus im früheren katholischen Gemeindehaus untergebracht werden soll. Es sei sinnvoll, in der Dorfmitte zu bleiben, unterstrich Wolf. Wichtig sei, angesichts geringer finanzieller Mittel vor allem auf Projekte zu setzen, die langlebig seien. So böten etwa Wald und Wiesen rund ums Dorf einen naturgegebenen Abenteuerspielplatz. Beim Thema Spielplätze kam die Idee auf, diese in Mehrgenerationentreffs umzufunktionieren. Auch darüber soll bei der Einwohnerversammlung diskutiert werden. Gibt es dort neue Anregungen, können die in die Planung aufgenommen werden. „Erst danach entscheidet der Rat endgültig über das Dorferneuerungskonzept“, erklärte Semmet. Um Leerstände im Ort zu vermeiden oder zu beseitigen, denkt Maßweiler über ein Sanierungsgebiet nach. Für Sanierungsarbeiten an Häusern in diesem Gebiet, die vor 1945 gebaut wurden, soll es zinsgünstige Kredite geben. Dazu will man Kontakt mit der Gemeinde Großsteinhausen aufnehmen, wo ähnliche Ideen schon umgesetzt wurden. (add)

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