Wiesbach Lachen bei Cilly, der Sau, und Cilly, der Frau

Die Wiesbacher Schauspieltruppe gibt es seit fast 40 Jahren.
Die Wiesbacher Schauspieltruppe gibt es seit fast 40 Jahren.

Ab 20. Januar gibt es in Wiesbach wieder mächtig viel Theater. Diesmal geht es um „Cilly, die Sau“. Vier Vorstellungen sind geplant, zwei sind bereits ausverkauft. Wer noch Karten will, muss sich sputen.

Inhaltlich wollen die Wiesbacher Theaterspieler nicht viel über ihren neuen Schwank verraten. Selbstverständlich geht es, wie der Titel schon ankündigt, um eine Sau. „Wir haben aber zwei Cillys. Eine Sau und eine Cilly, die von Sandra Gauter gespielt wird. Die werden ein bisschen durcheinandergeworfen“, kündigt Tobias Türr an, der im Stück den Pfarrer Norbert gibt.

Seit 1986 gehört die Theatergruppe zum Sportverein Wiesbach. Jährlich wird ein Stück gespielt. Zwei Gründungsmitglieder sind noch aktiv. Das sind Klaus Buchmann, Kulissenbauer, und Christa Türr, die im neuen Stück die Rolle der Wirtin Leni übernimmt. „Zusammen mit Klaus habe ich von Anfang an die Stücke ausgesucht, die wir spielen. Später habe ich mit Klaus’ Mutter alle umgeschrieben, vom Hochdeutschen oder Österreichischen ins Pfälzische. Und seit die Toni (Antonie Buchmann, Anmerkung der Redaktion) damit aufgehört hat, mache ich das alleine“, erzählt die 61-jährige Christa Türr. Wobei Antonie Buchmann zuhause immer noch akribisch nachliest, welches Spektakel jeweils zur Aufführung gebracht wird.

Zum Theaterspielen kam Christa Türr „wie die Jungfrau zum Kinde“, wie sie sagt. „Ich habe von meiner Cousine gesagt bekommen, du machst mit. Vorher hatte ich im Schultheater mitgespielt. Das Spielen in der Wiesbacher Gruppe hat mir saumäßig viel Spaß gemacht. Wobei, das erste Stück im Sportheim nicht so sehr.“ Huch, was ist da passiert?

„Das erste Stück, das wir 1986 gespielt haben, war ein Trauerspiel. Wir haben unsere Lehren daraus gezogen. Das Spaßige an dem Trauerspiel war, dass der Klaus sich sehr viel Mühe mit dem Bühnenbau gegeben hat. Er hat 300 Ziegel dafür verwendet. In einer Szene hat das Haus gebrannt, die Ziegel sind hingefallen. Die Leute haben angefangen zu lachen, weil sie gedacht haben, uns sei jetzt ein Malheur passiert. Dabei gehörte das zum Stück“, erinnert sich Christa Türr. „Da ist jemand gestorben, und die Leute haben gelacht“, ergänzt der Bühnenbauer, bevor Türr weiterspricht. „Das Publikum hat den Todesfall auf der Bühne halt nicht so mitgekriegt. Einer unserer Schauspieler mimte einen Herzinfarkt und die Leute haben sich fast kaputtgelacht. Danach hat die Toni beschlossen, dass wir, wenn wir Dramen spielen, die nur noch komisch sind.“

2026 feiert man im Wiesbacher Sportheim den 40. Geburtstag der Theatergruppe. Ihren Fortbestand sichern auch drei junge Frauen um die 20. Jana Gauter, Souffleuse, ist 18 Jahre jung. Kayla Grunder ist 23, ihre Schwester Lisa Grunder 26. Wie kommen die drei denn zum Theaterspiel? „Im Vorjahr stand in der Zeitung, dass die Schauspieler hier ganz dringend junge Leute suchen. Da wir von klein auf mit unserer Oma ins Theater zum Kucken gegangen sind, haben wir uns entschlossen, dass wir ab jetzt mitspielen. Damit das mit dem Theaterspiel hier nicht ausstirbt“, erzählt Lisa Grunder.

Info

„Cilly, die Sau“, Theaterstück des Sportvereins Wiesbach im Sportheim, Termine: 20.1, 27.1. (jeweils 20 Uhr, beide Vorstellungen sind ausverkauft); 28.1., 19 Uhr; 3.2., 20 Uhr. Karten gibt es unter den Telefonnummern 06337  6596 (Ulrike Buchmann) und 06337  1292 (Toni Buchmann). Die Karten sind nach Rücksprache bei der Familie Buchmann abzuholen.

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