Kreis Südwestpfalz Keine Angst um den Job

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Für 1,3 Milliarden Euro wechselt bei Opel der Eigentümer. Künftig fertigen die Mitarbeiter des Standorts Kaiserslautern nicht mehr unter dem Dach von General Motors, sondern der PSA-Gruppe. Die Belegschaft nimmt’s gelassen, der Betriebsrat ist froh, dass die Spekulationen ein Ende haben.

„Jetzt geht’s hoffentlich wieder um die Autos“, sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Opel Kaiserslautern, Thorsten Zangerle. Zum Schichtwechsel gestern Mittag ist er für Pressegespräche vors Werktor gekommen. „Die Stimmung bei uns ist ruhig, emotional kocht da nix hoch. In einer Versammlung für alle drei Schichten haben wir den Verkauf am Morgen offiziell mitgeteilt“, erzählt er. „Die für uns als Opel-Betriebsrat wichtigen Punkte sind in den Vertrag eingeflossen“, schildert Zangerle. Etwa, dass die von der Transaktion betroffenen Opel-Gesellschaften in eine Gesellschaft zusammengeführt werden. Die Tarifverträge blieben bestehen. Der Kündigungsschutz bis Ende 2018 – also gerade mal knapp zwei Jahre – bereitet Zangerle keine Kopfschmerzen: „Die im Vertrag festgeschriebenen Investitionen zeigen, dass man auch über 2020 an uns glaubt.“ In Kaiserslautern sei das beispielsweise ein komplett neues Motorenprojekt, außerdem gebe es die Zusage, dass Chassis-Komponenten für den neuen Insignia und die kommende Mokka-Generation in Kaiserslautern gefertigt werden. Nach den Spekulationen der vergangenen drei Wochen herrscht nun endlich Klarheit, so Zangerle. Mit den Kollegen in Frankreich stehe der Betriebsrat in Kontakt, erste Treffen könnten bald stattfinden. Das Stimmungsbild von Zangerle bestätigen Arbeiter der Frühschicht. „Viele wollten doch schon lange weg“, erzählt einer und bezieht sich auf den Abschied von General Motors. Die Arbeit zu verlieren, nachdem die Job-Garantie Ende 2018 ausgelaufen ist, fürchtet er nicht. „Ich habe keine Angst, ich bin schon zu lang hier.“ Ein anderer Mitarbeiter, der seit 2008 bei Opel arbeitet und dort seine Ausbildung gemacht hat, nimmt den Betriebsrat in die Verantwortung, sich für die Jobs einzusetzen. „Ich hoffe, dass der Betriebsrat und die Gewerkschaft uns nicht hängenlassen.“ „Das finde ich gut“, begrüßt einer den geplanten Verkauf von Opel an PSA. „Wir kriegen einen neuen Motor“, kommentiert er die Zusage für das neue Motorenprojekt. Auch er sorgt sich nicht um mögliche Entlassungen, im Gegenteil: „Die Planungen laufen genau so weiter.“ Sein Kollege, der ebenfalls zur 14-Uhr-Schicht mit der Arbeit beginnt, äußert sich nicht so begeistert vom Kündigungsschutz bis Ende 2018: „Die Job-Garantie ist ein Witz.“ Seit 20 Jahren arbeite er bereits für den Autohersteller, einige seiner Kollegen noch deutlich länger. Deren normaler Kündigungsschutz liege bei zwölf Monaten. Viel länger als das, was ohnehin schon im Vertrag steht, sei das also nicht. Wirtschaft

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