Hauenstein „Hungermarsch“: Auch in schwierigen Zeiten Beistand leisten
Dass die Hilfe aus Hauenstein, Dahn und dem gesamten Wasgau nach wie vor dringend nötig ist, steht außer Frage. Pater Raphael, der in Hauenstein unter anderem durch seine Teilnahme am „Lebenslauf“ bestens bekannte Leiter der Fundacion, wird deutlich: „Heute brauchen wir euch mehr denn je“, schreibt er. Denn: Die „weltweit kritische Lage“ habe auch Chile erreicht, jeder Bereich des Lebens sei „schwierig und anstrengend geworden“. Das Leben sei teurer geworden, „für vieles zahlen wir das Doppelte und Dreifache“, berichtet der Steyler-Missionar.
Seine Bitte: „Wir klopfen an eure Tür, um unsere Kinder ernähren, kleiden, ihnen Bildung geben und ihnen ihr Lächeln erhalten zu können“, schreibt er und dankt den Unterstützern aus dem Wasgau „für so viele liebevolle gemeinsame Jahre, in denen ihr immer für uns da gewesen seid“. Um die eigene Verantwortung für das große Hilfswerk, das 280 Kinder betreut, zu beschreiben, zitiert Karl Meyerer, der Sprecher des Freundeskreises, Saint Exuperys „Kleinen Prinzen“: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Schwierige Vorzeichen
Er berichtet von langen Diskussionen im Kreis der Verantwortlichen des „Hungermarschs“, der 2022 „unter den wohl schwierigsten Vorzeichen“ stehe: Vor dem Hintergrund des Putin-Krieges mit seinem unermesslichen Leid und den auch bei uns explodierenden Preisen für Energie und Lebenshaltung, habe man sich gefragt: „Können, dürfen und sollen wir um Unterstützung unseres Anliegens, das ja angesichts der großen weltweiten Not klein und unbedeutend ist, bitten?“
Man habe sich aber – wohl wissend, dass viele in dieser Situation schon für in Not geratene Menschen gespendet hätten – durchgerungen, die Aktion „Kindern eine Zukunft geben“ dennoch durchzuführen. „Entscheidend ist, dass wir zeigen, dass wir da sind, dass wir weitermachen – zum Wohl der Kinder in Chile.“ Und man sei sich sicher, dass „uns die Menschen im Wasgau das geben, was sie erübrigen können. Wir freuen uns über jede Unterstützung, und sei sie noch so klein.“
Spendensammler unterwegs
Die Spendensammler sind bereits unterwegs, um einen Obolus für die Heimkinder zu erbitten. „Spenden-Speed“ Stephan Koerdt aus Menden im Sauerland war Anfang Juli einer von 42.000 Läufern bei den „Vierdaagse“-Lauf von Nimwegen, erlief auf den 50 Kilometern eine stattliche Spendensumme für die Kinder in Chile und wird am 11. September sicher wieder einen stattlichen Spendenscheck überreichen können.
Im Zentrum des „Hungermarschs“ steht traditionell der Gottesdienst. Er wird – wie in den Corona-Jahren – um 10.30 Uhr auf dem Vorplatz der Christkönigskirche in Hauenstein gefeiert. Zelebranten sind Pfarrer Ulrich Nothhof und Pater Raphael. Die Schola wird den Gottesdienst musikalisch begleiten. Ein Rest „Marsch“ ist ebenfalls geplant: Um 9 Uhr startet an der Christkönigskirche ein Rundgang mit historischen Erläuterungen zur Bartholomäuskirche und zur Katharinenkapelle, die Walter Schmitt geben wird. Nach dem Gottesdienst gibt es an der Kirche ein einfaches Mittagessen, Getränke, Kaffee und Kuchen sowie musikalische Beilagen, die Eva und Stefan Sternberger servieren.
Spendenkonten
Sparkasse Südwestpfalz, Iban DE26 5425 0010 0030 0058 47; VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau, Iban DE13 5489 1300 0071 0667 03