Südwestpfalz Heimatkalender erinnert an typisches Hobby und Brauchtum
Auf 256 Seiten berichtet der Heimatkalender 2024 über Historisches aus den Dörfern, über Ehrenamt, Vereine, Kultur und Natur. Zum Beispiel schildert die stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin Carmen Schefsky aus Rieschweiler-Mühlbach, wie sie als erstes Mädchen in Heltersberg zur Jugendfeuerwehr gekommen ist. Heute bildet sie Jugendwehren im Schwarzbachtal und im Kreis Südwestpfalz aus. Was man beim Bierbrauen in der Freizeit erleben kann, ist im Beitrag von Cynthia Schröer aus Pirmasens zu erfahren, die André Loth und Jörg Rademacher aus Obersimten über die Schultern geschaut hat.
Über Brauchtum und Hobby der Fasnachtszeit erzählt Udo Wagner aus Herschberg, der mit der Narrenvergangenheit in seinem Heimatdorf und dem Westrich eng verbunden ist.
Wie das Trompetenspiel zum liebgewonnen Freizeitinhalt wird, berichtet der Aufsatz von Maria Rimbrecht aus Zweibrücken. Was es bedeutet, Spürhundeführerin zu sein, wird im Beitrag von Carina Ford-Weber aus der Rettungshundestaffel Zweibrücken deutlich. Bilder müssen auf Papier, sonst sind sie verloren, mahnt die Hobby-Fotografin Chiara Di Loreto aus Rodalben. Sie hat einige Schönheiten der Pfalz festgehalten.
Slevogts Wurzeln in Zweibrücken und Hornbach
Erinnerungen an die Waldschenke im Liebestal zwischen Großbundenbach und Oberauerbach hat Pfarrer Bernhard Bonkhoff aus Homburg ausgegraben. Dass der pfälzische Maler Max Slevogt familiäre Wurzeln in Zweibrücken und Hornbach hat, kann man in der Schilderung von Waltraud Pallasch aus Zweibrücken nachlesen.
Auch zur Vergangenheit der uralten Mühlen im Dreiländereck des Wallhalbtals gibt es im Heimatkalender einiges zu entdecken. Welchen Ärger es mit der 1000 Jahre alten Reichwaldeiche in Battweiler gab, die durch eine Linde zu Ehren des Prinzregenten Luitpold ersetzt wurde, steht im Beitrag von Willi Hack aus Battweiler. Den verschollenen Spuren des Lemberger Rechenpfennigs ist Manfred Mendorf aus Pirmasens nachgegangen. Erinnerungen an seinen Großvater im einstigen Bauerndorf Saalstadt, zu dem die Verschlussbrennerei für hochprozentigen Industriealkohol aus Grumbeere dazugehörte, hat Mario Stoffel aus Saalstadt niedergeschrieben.
In ihrem Vorwort lobt Landrätin Susanne Ganster auch die 65. Ausgabe des Heimatkalenders als spannende Lektüre, die das Interesse an unserer Geschichte und dem Lebensalltag wachhalte.
Ende der Mühlenromantik
Das Klappern der Mühlräder war einst die Erkennungsmelodie des Wallhalbtales. Das Rauschen des Wasser am Mühlbach, der das Mühlrad im Gleichklang mit der Wasserkraft der Natur drehte, war für die Müller ein beruhigender, melodischer Gesang. Vorbei sind die Tage der Mühlenromantik, in denen Wasserkraft die schweren Mühlsteine in Bewegung setzte. Wehmütig denkt man im Mühlental an jene Zeiten zurück, als silbern der Mehlstaub in der Mühle lag. Einen ehrenhaften Beruf übten die Müller aus, weil sie das lebendige Korn in weißes Mehl verwandelten, um das Lebensmittel Brot backen zu können.
Die Kunst des Brotbackens war über Jahrzehnte das Geheimnis der Mühlenbäcker. Auch diese Tradition hat nun ihr Ende gefunden. Einst lag an jedem Tag der unverwechselbare Geruch von frisch gebackenem Mühlenbrot aus Sauerteig über dem Mühlendorf Wallhalben, wenn der Ritter-Bäcker von der Wallhalber Mühle oder der Leiner-Bäcker oberhalb der Kirche, das Brot zum Auskühlen aus dem Backofen gezogen hatten. Die Mühle und der Bäckerladen gehörten zum Bild eines Dorfes. So wie der Kirchturm in der Dorfmitte.
Info
Der Heimatkalender 2024 ist im Buchhandel für 5,90 Euro erhältlich. Unter E-Mail heimatkalender@lksuedwestpfalz.de können Autoren Beiträge zum Heimatkalender 2025 einreichen. Auskünfte werden unter Telefon 06331 809-165 erteilt.