Dahner Felsenland Fernwärmegewinne mildern Schwimmbadverluste

Das Felsland Badeparadies in Dahn fuhr 2022 ein Minus von einer Million Euro ein.
Das Felsland Badeparadies in Dahn fuhr 2022 ein Minus von einer Million Euro ein.

Mit der Fernwärmesparte konnten die Dahner Verbandsgemeindewerke „exorbitante Gewinne“ im vergangenen Jahr einfahren. „Das wird sich so nicht mehr wiederholen“, glaubt Verbandsbürgermeister Michael Zwick. Im Rat wurden Rufe laut nach einer Reduzierung der Strom- und Wärmepreise.

Die Jahresabschlüsse der Werke für 2022 verwunderten. Trotz Energiekrise und eines Rückgangs der verkauften Strommenge konnte das Elektrizitätswerk mit Badeparadies und Fernwärme einen schönen Gewinn von fast 900.000 Euro verzeichnen. Das sind 374.000 Euro mehr als im Vorjahr, was den gestiegenen Preisen und den niedrigen Einkaufspreisen geschuldet sei, erläuterte Zwick. Die Werke hatten ihren Strom lange im Voraus eingekauft und waren nicht auf die teils extrem hohen Preise auf dem Spot-Markt angewiesen. Umgekehrt konnten die Werke jedoch von den hohen Preisen auf dem Spot-Markt profitieren beim Verkauf des selbst erzeugten Stroms, der bei der Fernwärmeproduktion angefallen ist. Mehr als eine halbe Million Euro mehr als sonst betrug der Gewinn der Fernwärmesparte. Insgesamt 878.807 Euro an Gewinn konnte der Fernwärmebereich ausschütten.

Eine halbe Million davon wurde zum Verlustausgleich für den Bäderzweig genommen. Der Rest geht in die Rücklage. Das Felsland Badeparadies hatte einen Verlust von rund einer Million Euro eingefahren. Nach Abzug der halben Million Euro aus der Fernwärme bleibt immer noch eine halbe Million Euro Minus, die aus dem Haushalt der Verbandsgemeinde und damit aus der Umlage der Ortsgemeinden gedeckt werden muss.

Rücklage für künftige Verluste

Auffällig war noch ein Verlust in der Wassersparte von 125.000 Euro, der trotz einer Steigerung des Wasserverkaufs um 1,7 Prozent entstanden ist. Dieser Verlust soll aus der Rücklage gedeckt werden. Bei der Abwasserbeseitigung hingegen wurde ein Gewinn von 210.000 Euro erzielt, der dort in die Rücklage geht.

Kritik gab es von Markus Keller (SPD) an der Fütterung der Rücklage mit den Fernwärmegewinnen. „Wir parken dort 380.000 Euro, obwohl der Bereich ein Dauerverlust ist“, womit Keller auf den damit verbundenen Bäderbetrieb anspielte. Zwick rechtfertigte die hohe Rücklage, um in späteren Jahren weiter den Bäderbetrieb ausgleichen zu können. „Sonst fällt das auf die Umlage und damit die Ortsgemeinden zurück“, so Zwick.

Stromtarife unverändert

Bernd Schumacher monierte die hohen Tarife trotz steigender Gewinne. „Wir müssen auch an die Kunden denken und die Tarife nach unten wieder korrigieren“, forderte der Grüne. Laut Zwick haben die Verbandsgemeindewerke konkurrenzfähige Tarife. Zum 1. Juli sei der Strompreis wieder gesunken. Die Zufriedenheit der Kunden manifestiere sich in der geringen Zahl an Wechselkunden, die zu Billiganbietern gehen.

Der Rat genehmigte einstimmig die Abschlüsse für die Wasser- und Abwassersparte. Beim Elektrizitätswerk und der Vertriebssparte stimmten zwei Ratsmitglieder mit Nein. Der Rat nahm anschließend zur Kenntnis, dass die Strompreise im kommenden Jahr auf dem gleichen Niveau wie seit dem 1. Juli bleiben werden. Aktuell zahlt ein Kunde mit Sondertarif 36,32 Cent pro Kilowattstunde brutto in Dahn. In Hauenstein sind es beispielsweise 38,92 Cent pro Kilowattstunde.

x