Kreis Südwestpfalz Die Windelsäcke gibt’s noch gar nicht

Die vom Kreis angekündigten zusätzlichen Windelsäcke wird es nicht gleich in den ersten Wochen des neuen Jahres zu kaufen geben. Diese Auskunft hat Kai Sprau aus Heltersberg vom Müllentsorger Remondis erhalten. „Das geht doch nicht“, ärgert sich der Vater eines Kleinkindes. Aber, ergab die Nachfrage der RHEINPFALZ: Es stimmt.

Am Montag entscheidet der Kreistag über die Müllgebühren und auch darüber, ob die Windelsäcke überhaupt eingeführt werden. Die Kreisverwaltung hatte erst auf Druck der Öffentlichkeit nach einer Lösung für die Entsorgung der Windeln – abseits der Restmülltonne – gesucht und diese dann mit heißer Nadel gestrickt: Die Firma Remondis, die auch den Rest- und den Bioabfall abholt, soll den Auftrag bekommen, die Windelsäcke an Interessenten auszuliefern und bei Bedarf 14-tägig abzuholen. Der 30-Liter-Sack soll drei Euro kosten, was laut Landrat Hans Jörg Duppré die Kosten deckt. Rainer Weinig, Niederlassungsleiter von Remondis in Pirmasens, erläuterte, dass die Firma erst tätig werde, wenn sie den Auftrag nach der Entscheidung des Kreistags von der Kreisverwaltung erhält. Schließlich sei das mit Kosten verbunden. So solle der Plastiksack unverwechselbar sein, damit nicht im Discounter billig erworbene Säcke an den Straßenrand gestellt werden. Der offizielle Windelsack soll in „gedecktem Blau und mit der Aufschrift ,Landkreis Südwestpfalz’“ ausgeführt sein. Um den Datenschutz der Nutzer zu wahren, solle nicht „Windelsack“ draufstehen. Allerdings ließen ja auch schon die Farbe, die Größe und die 14-tägige Abholung zusammen mit dem Gelben Sack auf den Nutzer schließen. Bis die Säcke also hergestellt und schließlich an die Interessenten verteilt sind, die sich laut Weinig nach dem Kreistagsbeschluss am Montag melden können, werde einige Zeit vergehen, Er verwies zudem auf die Feiertage, die die Produktion der Säcke verzögern könnten. „Einen Termin für die Ausgabe kann ich also nicht nennen“, sagte Weinig. Schließlich seien die Windelsäcke nicht Bestandteil der ursprünglichen Ausschreibung gewesen. „Aber wir tun unser Bestes“, kündigte er an. Ulla Eder, Sprecherin der Kreisverwaltung, bedauerte, dass die Windelsäcke nicht gleich zu Beginn des neuen Jahres zur Verfügung stehen werden, argumentierte aber, dass das Problem mit der Abholung erst seit Kurzem gelöst sei. „Das muss man jetzt eben mal so hinnehmen. Es geht nicht anders“, sagte sie. Wer übrigens einen Windelsack nur benötigt, weil er mit dem Volumen des alle vier Wochen zu leerenden Restmüllbehälters nicht auskommt, sollte zum 60 Liter fassenden grauen Restmüllsack greifen, den es für 3,80 Euro unter anderem bei den Wertstoffhöfen und den Verwaltungen zu kaufen gibt. Der wird allerdings nur alle vier Wochen an den Abfuhrterminen für die graue Tonne abgeholt. (ow)

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