Kröppen Der Schnellste rast mit Tempo 110 ins Dorf

Die Mehrheit der Autofahrer hält sich an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Es gibt in Kröppen aber auch viele Raser.
Die Mehrheit der Autofahrer hält sich an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Es gibt in Kröppen aber auch viele Raser.

„Ich finde es erschreckend und absolut unverantwortlich, mit welcher Geschwindigkeit in unserer Gemeinde gefahren wird.“ Dies sagte Kröppens Ortsbürgermeister Steffen Schwarz. In der vergangenen Woche hatte er im Gemeinderat die Auswertung der Messergebnisse der beiden im Februar angeschafften Geschwindigkeitsmesstafeln vorgestellt.

Zwischen dem 15. Februar und dem 21. März wurden von den beiden Messtafeln fast 30.000 Fahrzeuge erfasst. Eine der beiden Messtafeln ist an einem Peitschenmast in der Pirmasenser Straße installiert. Von ihr wurden die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge aufgezeichnet, die aus Richtung Vinningen kommen. Im genannten Zeitraum waren das 29.077 Fahrzeuge. An die innerörtliche Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometer hielten sich 18.559 Fahrer. 8702 waren zwischen 50 und 60 Stundenkilometer schnell, 1521 blieben unter Tempo 70, 210 unter Tempo 80. 64 Autofahrer fuhren zwischen 80 und 90 Stundenkilometer schnell, elf blieben knapp unter Tempo 100. Zehn Fahrer waren schneller als 100 Stundenkilometer, fünf überboten sogar die Marke von 110.

Die zweite Messtafel ist in der Anliegerstraße „Am Weissfeld“ installiert, die als Spielstraße ausgewiesen ist. Demzufolge darf in dieser Straße nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Sie wurde dort installiert, weil sich die Anwohner laut Schwarz über zu schnell fahrende Autos beschwert hatten. Unterschiedliche Urteile definieren die Schrittgeschwindigkeit als ein Tempo von maximal 15 Stundenkilometer. Im genannten Zeitraum wurden im Weissfeld 3707 Fahrzeuge registriert. 2555 von ihnen hielten sich an die gesetzliche Vorgabe und fuhren bis zu zehn Stundenkilometer. Auf bis zu 20 Stundenkilometer kamen 380 Verkehrsteilnehmer, 591 fuhren bis zu 30 Stundenkilometer schnell, 161 bis zu 40 Stundenkilometer. 20 Autos fuhren schneller als 40 Stundenkilometer, davon wurde eines mit einer Geschwindigkeit von mehr als 80 und eine mit mehr als 90 Stundenkilometern gemessen.

Besonders erschreckend für den Ortsbürgermeister war, dass die hohen Geschwindigkeiten nicht nur nachts gefahren werden, sondern insbesondere auch zwischen 12 und 18 Uhr. Schwarz: „Ab 80 Stundenkilometern möchte ich schon Vorsatz unterstellen.“ Er hält es deshalb für höchste Zeit, dass mal wieder Radarkontrollen stattfinden, um den notorischen Schnellfahrern einen Denkzettel verpassen zu können.

Die beiden Tafeln werden über Solarpaneele betrieben. Sie kosteten insgesamt 10.000 Euro. Die Verkehrswacht Pirmasens steuerte pro Tafel jeweils 500 Euro bei. Weitere 1000 Euro spendierte der örtliche Edeka-Markt Kissel. 3000 Euro steuerte die Gemeinde bei.

x