Rieschweiler-Mühlbach Blitzer soll öfter aufgebaut werden

Anwohner der Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt fordern ein Tempo-30-Limit.
Anwohner der Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt fordern ein Tempo-30-Limit.

An zwei Tagen im September hat die Polizei in der Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt einen Blitzer aufgestellt, insgesamt 135 Fahrzeuge waren zu schnell gefahren. Für Andreas Kohler, Sprecher der Polizeiinspektion Waldfischbach-Burgalben, kein statistischer Ausreiser nach oben, aber ein klares Zeichen, dort öfter zu kontrollieren.

An zwei in vergangenen Monat, den 23. und den 27. September, stand die Polizei laut Kohler mit einem Blitzer in der Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt in Richtung Pirmasens. Gemessen wurde in beide Fahrtrichtungen, erlaubt ist Tempo 30. Am ersten Blitzertag, so Kohler, wurden 776 Fahrzeuge gemessen, 85 fuhren schneller als die erlaubten 30 Stundenkilometer. Der schnellste Fahrer hatte Tempo 57 drauf, laut Kohler noch keine so stark überhöhte Geschwindigkeit, als dass der Fahrer ein Fahrverbot erwarten müsse. Am zweiten Kontrolltag passierten 324 Fahrzeuge die Blitzerstelle, 50 waren zu schnell. Gemessen wurde an diesem Tag auch das schnellste Auto, es fuhr 61 Stundenkilometer. Laut Kohler ist das der Bereich, an dem ein Fahrverbot ausgesprochen werde.

Blitzer in Tempo-30-Zonen oft teurer

Dennoch: Die Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt sei keine Rennstrecke, die Messungen wertet Kohler zwar nicht als „statistischen Ausreißer, aber es ist ein Zeichen, dass wir öfter dort messen“, kündigt der Polizei-Sprecher an. Generell, so Kohlers Erfahrungen, fahren in Tempo-30-Zonen Autos eher in einem Geschwindigkeitsbereich, der bei einer Messung ein Fahrverbot mit sich zieht. „Wenn man bei erlaubtem Tempo 50 im vierten Gang unterwegs ist, fährt man nur um die 60 Stundenkilometer. Bei 30 im dritten Gang ist man schnell bei 50“, erklärt Kohler. Fest steht laut Kohler: „Wir haben noch mehrere Kontrolltermine in der Pipeline“.

Bürgermeister: Blitzer hat Wirkung gezeigt

Bürgermeister Peter Roschy liest aus den Messergebnissen einen deutlichen Erfolg des Blitzers heraus. „Das war zu erwarten, wir hatten schon immer das Problem, dass dort viele zu schnell fahren“, sagt er. Nun, da Tempo 30 gilt, führen mehr Autofahrer in die Blitzerfalle. Die Radarkamera, so Roschy, hat sich schnell in Höhmühlbach und den Nachbardörfern herumgesprochen, der Bürgermeister hofft nun, dass die Leute langsamer fahren, da kontrolliert werden könnte.

Poller als Barriere in der engen Kurve

Dass sich die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt grundlegend verändert hat, glaubt Roschy nicht. Es fahren etwa immer noch gleich viele Laster hindurch. Dennoch: „Durch die 30 haben wir eine Verbesserung“, findet Roschy. Er selbst hat das Gefühl, dass sein Auto bei Tempo 30 wesentlich leiser unterwegs ist als bei Tempo 50. „Und die Autos fahren nicht auf die Gehwege. Wenn ich 30 fahre, kann ich jederzeit anhalten“, fügt der Bürgermeister hinzu. Gemeint ist damit die enge Kurve im Höhmühlbacher Ortskern, oft fahren dort Autos und Laster zum Ausweichen auf den Gehweg. Der Gemeinderat plante bereits, dort Poller aufzustellen, um dem ein Ende zu setzen, sie könnten zusammen mit dem anstehenden Straßenausbau kommen.

Was kommt nach dem Straßenausbau?

Die gesamte Tempo-30-Diskussion in Höhmühlbach hat jedoch einen Haken: Die Geschwindigkeitsbegrenzung könnte nur so lange bleiben, bis die Pirmasenser Straße ausgebaut wird, weil sie eine neue Wasserleitung bekommt. Bislang erfülle die Strecke ein Kriterium, um Tempo 30 auszuschildern, des Lärmschutz. Nach dem Ausbau ist das nicht mehr gegeben, es könnte wieder Tempo 50 gelten. Der Gemeinderat will dennoch durchbringen, dass auch nach dem Ausbau Tempo 30 gilt.

Einmal fuhr jemand über 100 Stundenkilometer

Die Anwohner der Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt sind schon lange genervt von zu schnell fahrenden Autos und durch die enge Straße donnernde Laster. Vom 3. bis 18. Mai stand eine Tempo-Messtafel in der Höhmühlbacher Ortsdurchfahrt, damals galt bereits die Begrenzung auf 30 Stundenkilometer. Das Ergebnis: 95 Prozent aller Autofahrer fuhren schneller als 30 Stundenkilometer. Das schnellste Auto passierte die Messtafel damals mit Tempo 109, 79 mehr als erlaubt. Wäre er in einer Radarkontrolle erwischt worden, hätte das nach dem damals gültigen Bußgeldkatalog eine Strafe von knapp 700 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie drei Monate Fahrverbot bedeutet.

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