Albersweiler Plötzliche Kündigung: Sozialstation reagiert auf Kritik

Andrea Bindrich kritisiert in ihrer Stellungnahme auch das verwendete Symbolbild, da es gegen Hygienevorschriften verstoße.
Andrea Bindrich kritisiert in ihrer Stellungnahme auch das verwendete Symbolbild, da es gegen Hygienevorschriften verstoße.

Die Tochter eines Pflegepatienten kritisierte die Sozialstation, weil ihrem Vater plötzlich gekündigt wurde. Der Pflegedienst möchte diese Kritik nicht einfacht hinnehmen. Er erklärt, warum an der Kündigung kein Weg vorbeigeführt habe.

Die Ökumenischen Sozialstation Annweiler-Bad Bergzabern reagiert auf die Kritik der Angehörigen eines Kunden. Dieser sei zwei Jahrelang von dem Pflegedienst versorgt worden, doch dann sei ihm mit einer Frist von nur zwei Wochen gekündigt worden. In dieser Zeit habe sie unter großem Zeitaufwand eine Alternative suchen müssen. Enttäuscht zeigte sie nicht nur von der Plötzlichkeit, sondern auch weil sie das versprochene „christlichen Menschenbild“ vermisst habe.

In ihrer Stellungnahme weist Verwaltungsleiterin Andrea Bindrich darauf hin, dass auch die Sozialstation vom branchenweiten Personalmangel betroffen sei. Dazu seien noch Krankheitsausfälle gekommen, die mit dem vorhandenen Mitarbeiterstamm kurzfristig nicht mehr hätten ausgeglichen werden können. „Daher mussten wir uns im November von einigen Kundinnen und Kunden trennen.“ Das habe vor allem Albersweiler, Eußerthal, Dernbach, Queichhambach sowie Ramberg betroffen.

„An Alternativen wurde gearbeitet“

Der Kündigung seien aber mehrmonatige Versuche vorausgegangen, Alternativen für die Kunden zu finden. „Wir bedauern es sehr, dass wir Versorgungsverträge kündigen mussten und verstehen, dass dies Angehörige und Kunden [...] teilweise vor große Herausforderungen gestellt hat“, schreibt Bindrich. Doch sie hätten auch eine Verantwortung für ihre Mitarbeiter und nicht zuletzt die anderen Patienten. „Mitarbeiter dauerhaft über ihre Grenzen einzusetzen, wäre fahrlässig und würde letztlich für eine größere Anzahl an Patienten Einbußen in der Versorgung bedeuten.“ Es sei aber der Anspruch der Sozialstation, die hohe Qualität ihrer Pflege beizubehalten, wie sie erst wieder bei der letzten Prüfung im November festgestellt worden sei.

„Wir haben mit anderen Pflegediensten in der Region frühzeitig Kontakt aufgenommen und konnten so allen Kundinnen eine Versorgungsalternative anbieten“, so Bindrich weiter. Auch habe die Leitung vorab mit den Betroffenen telefoniert, die Situation besprochen und so „für eine reibungslose Überleitung gesorgt“. Beschwerden seien ernst genommen worden. Sowohl die Leitung wie auch Bruno Kühn, der Vorsitzende des Elisabethenvereins und der Sozialstation, hätten in dem konkreten Fall weitere persönliche Gespräche geführt.

Personalmangel bleibt größtes Problem

Die Situation habe sich zwischenzeitlich teilweise entspannt, erklärt Bindrich, die Personalsituation bleibe aber angespannt. So werde zwar versucht, durch die Organisation der Touren möglichst viele Menschen versorgen zu können, allerdings sei „für die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung nicht ein einzelner Pflegedienst verantwortlich, sondern natürlich müssen die Landesverbände der Pflegekassen die entsprechende pflegerische Infrastruktur bereitstellen und für die Sicherstellung sorgen.“

Dass es nicht zu einem gemeinsamen Gesprächstermin mit der RHEINPFALZ kam, liege einerseits an Erkrankungen ihrer Leitungskräfte, so Bindrich. Andererseits sei auch die Kommunikation mit der RHEINPFALZ teils schwierig oder verzögert gewesen. Zuletzt möchte sie noch darauf hinweisen, dass das gewählte Symbolfoto des Artikels „komplett gegen die gebotene Hygiene in der Pflege“ verstoße. Hier bitte sie um Richtigstellung.

x