Bornheim „O Kohle mio“: Die neue Komödie der Theaterstörche

Die Bornheimer Theaterstörche (von links nach rechts): Kathrin Reuther, Gustav Wünschel, Sacha Hunsicker, Jens Obenland, Miriam
Die Bornheimer Theaterstörche (von links nach rechts): Kathrin Reuther, Gustav Wünschel, Sacha Hunsicker, Jens Obenland, Miriam Föhr, Petra Thaler, Nadine Frech, Patrick Winkelblech und Harald Winkelblech.

Frühling ist Theaterzeit, und dies seit 48 Jahren. Zumindest bei den Theaterstörchen des SV Bornheim. „O Kohle mio“ heißt die neue Komödie des Ensembles. Spielleitung und Regie liegen in den Händen von Jens Obenland, der auch selbst eine tragende Rolle hat.

Barnabas Pauli schickt seinen Sohn Sebastian nach dem Tod von dessen Frau nach Italien, damit dieser dort wieder neuen Lebensmut fasst. Doch mit dem Souvenir, das er mitbringt, rechnet keiner. Es handelt sich nämlich um eine gut aussehende, temperamentvolle Italienerin namens Maledetta. Gerade mal halb so alt wie er selbst, verdreht sie Sebastian dermaßen den Kopf, dass dieser gar nicht wahrnimmt, dass sie ihn skrupellos ausnimmt. Alle gut gemeinten Ratschläge von Barnabas und Sebastians Sohn Hermann schlägt er in den Wind.

Schon bald kreist der Pleitegeier über dem Haus, was auch Sparkassendirektor Pankraz Siegel nicht entgangen ist. Opa Barnabas schlägt Alarm. Maledetta muss weg, und zwar endgültig. Dabei ist unter Mithilfe von Hermann und dessen Freunden Luggi und Franzi jedes Mittel Recht, um die „grün-weiß-rote Gefahr“ aus der Reserve zu locken. Opa wird zum coolen Biker und legt sich zum Schein eine junge Freundin zu, dazu legt er falsche Fährten durch angebliche Testamente und begibt sich dabei immer mehr in Gefahr, von Maledetta „mafiamäßig“ entsorgt zu werden. Dieses Treiben missfällt nicht nur dem örtlichen Geistlichen Kaplan Schäfle, der mit dieser ungewöhnlichen Situation sichtlich überfordert ist. Auch Martha Klingler, alte Schulfreundin von Barnabas, und ihre Schwester Josefa sind entsetzt, als dieser den jugendlichen Rocker und feurigen Liebhaber gibt, anstatt mit ihnen ins Seniorenstift „Zum letzten Abendrot“ zu ziehen.

Diese Konstellation gibt genug Raum für eine geballte Ladung Wortwitz, kuriose Situationen und Szenen, die viel Unterhaltung garantieren. In der Rolle des Opas Barnabas, der zum Rocker mutiert, brilliert Gustav Wünschel. Harald Winkelblech gefällt als sein Sohn Sebastian, dem leichtgläubigen, etwas naiven Bauern, den die Liebe zu Maledetta blind macht. Jens Obenland ist als Jungrocker Hermann zu sehen, der mit Erlaubnis des Opas eine Motorradwerkstatt eingerichtet hat. Er versucht, Vater Sebastian aus den Klauen der italienischen Furie zu befreien.

Am Bühnenbild wirkt die ganze Truppe mit

Der hinterlistigen italienischen Signora gibt Miriam Führ ihr schönes Gesicht. Wenn sie mit ihrem wunderbaren Akzent ihren „Bastiano“ umgarnt, denkt man, eine leibhaftige sizilianische Mafiabraut stünde vor einem. Patrick Winkelblech ist für die Rolle des Luggi die Idealbesetzung. Alleine schon sein Äußeres mit Glatze, Piratentuch und Arm-Tätowierungen erfüllt die landläufige Vorstellung vom aggressiven Hardrocker. Als coole Rockerbraut agiert Katrin Reuther. In Lederjacke, knallenger Lederhose und topmodischer Kurzhaarfrisur zieht sie die Blicke aller auf sich.

Eine Augenweide sind Nadine Frech und Petra Thaler, in der Rolle der Klingler-Schwestern. Frech gibt die Schulfreundin von Barnabas, Thaler vergisst immer wieder ihr Hörgerät, ersteht dadurch vieles falsch und verdreht dann sprachlich einiges. Gleich doppelt in Erscheinung tritt Sascha Hunsicker. Zu Beginn gibt er den smarten Sparkassenleiter, ehe er im zweiten und dritten Akt in die Rolle des schüchternen Kaplans schlüpft.

Sollten die Darsteller einmal nicht ganz textsicher sein, unterstützt Hedi Gütermann aus dem Souffleurkasten. Für die gute Maske der Bühnenstars sorgt Christel Coletta, während Alexander Siegmund Technik, Licht und Ton übernimmt. Am beeindruckenden Bühnenbild haben fast alle Theaterstörche mitgewirkt.

Termine

„O Kohle mio“ wird im Dorfgemeinschaftshaus Bornheim gespielt am am Freitag und Samstag, 16. und 17. März, sowie am Freitag, Samstag und Sonntag 22., 23. und 24. März. Freitags und samstags jeweils um 20 Uhr, Sonntag um 19 Uhr. Saalöffnung jeweils eine Stunde vorher. Karten gibt’s an den Sonntagen, 10. und 17. März, jeweils von 11 bis 12 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Bornheim. Telefonische Reservierungen werden von Bernd Winkelblech unter Telefon 06348 7174 angenommen. Eintritt: 10 Euro pro Person. Weitere Infos unter www.theaterstoerche.de.

x