Kreis Südliche Weinstraße Narrhalla lässt die Puppen tanzen

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Der CV Narrhalla Herxheim als einer der ältesten vorderpfälzischen Karnevalvereine ließ bei seiner Prunksitzung am Sonntag unter dem Motto „Muppet-Show“ mehr als nur die Puppen tanzen.

Und wie es sich für die erfolgreiche Fernsehserie mit Kermit, dem Frosch, gehört, hätte der Nachmittag im Herxheimer „Narrentempel“ bunter und lustiger gar nicht sein können. Noch ehe der Einmarsch des Fanfarenzuges der Freiwilligen Feuerwehr, dem Prinzenpaar Jürgen IV. und Nicole I., dem Kinderprinzenpaar Prinz Paul I. und Prinzessin Mia-Lou I. samt Hofstaat, die Besucher von den Stühlen riss, sorgte die „Narrhalla Muppet Show“ mit Norden ben Hassan als Moderator und Daniela Schmitt als Sängerin („Ich wollt ich wär ein Muppet, denn Muppets haben’s gut“) für einen Vorgeschmack. Durch das Programm führten die Sitzungspräsidenten Julia Scherrer und Manuel Hengen. Nachdem der Fanfarenzug den Narren so richtig den Marsch geblasen und sich die beiden Prinzenpaare an ihr närrisches Volk gewandt hatte, sorgten die „Mikrochips“ mit ihrer Show als Schlagerstars gleich für Partylaune. Marijan Grubesic zog auf seine Art Vergleiche „wie es früher war und heute ist“ und traf damit nicht unbedingt den Geschmack des Publikums im Saal. Büttenredner sind das Salz in der Suppe. Einer von ihnen ist Karl-Heinz Wittmer als Fossybär, der bei seinen abgegriffenen Witzen deutlich machte, dass er es faustdick hinter den Ohren hat. Lokalkolorit brachte Klaus Meier in seiner bekannten Rolle als „Hausmeister“ in die Sitzung und kehrte mit seinem Besen in so mancher dunklen Ecke und gab auch Geschichten aus dem Rathaus zum Besten. Vor der Pause lösten die fünf „Mini Heartbreakers“ mit Prinz Paul I. viel Beifall aus. (Trainerin: Tamara Schlindwein). Überzeugend der Tanz der kleinen Garde (Trainerinnen: Elke und Ramona Weber). Zum Abschluss der Halbzeit eins sorgten die „Windbeidel“ mit Danny Baudy als musikalischem Leiter mit ihrem Liederpotpourri für gute Laune. Das Herz der Herxheimer schlug höher als sie intonierten: „Herxe, du bisch was ich will, du bisch das Dorf mit Herz und Sinn“. Gleich drei Tanzmariechen (Ricki Reiland, Maja Ehmer und Jule Rieder) überzeugten mit ihrem Auftritt und bewiesen, das karnevalistische Tänze zum Hochleistungssport zählen. Georg Kern und Karolin Heidenreich verkrochen sich in zwei Tonnen und ließen „Finchen und Bienchen“ sprechen. Bei dem Rundgang durch das Dorf war auch das Kreuz bei der Alten Apotheke, das nach dem Unfallschaden noch immer auf den Wiederaufbau wartet. Peter Ohmer schilderte die Erlebnisse beim Krankenhausaufenthalt, bei dem er kein bisschen Ruhe hatte. Einer der Höhepunkte war der Auftritt von Jana Müller als Teenager, die das Leben mit ihren Eltern glossierte und sich bei ihren Fahrradtouren vom Stress erholte. Zu den Stimmungskanonen zählte auch Hans-Peter Knoll in der Rolle der Oma, die aus dem Nähkörbchen ihrer Jugendzeit plauderte. Achim Schmitz ließ sich über seine Erlebnisse an der Kasse im Supermarkt aus und wurde schließlich zum „Rächer aller Kassenanstellern“. Nicht wegzudenken sind die „Bääschlenggerless“ mit ihrem Tanz „Schweine im Weltall“ (Trainerinnen: Ramona Schneider/Susanne Reiland). Die mittlere Garde (Trainerinnen: Natascha Wilhelm, Sabine Müller, Carina Guzmann) sowie die Große Garde (Trainerinnen Lisa Trauth/Carina Guzmann/Saskia Schneider) verkörperten klassischen Gardetanz in choreographisch anspruchsvoller Weise. Ein buntes Bild bot das Hofballett mit dem Schautanz „Rocky Horror“ (Trainerinnen: Milena Kramer/Kathrin Laux) kurz vor dem Finale. Gewissermaßen das Pünktchen auf dem „I“. Ein Fazit: Die karnevalistische Jugend ist auf dem Vormarsch. (som)

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