Pfälzerwald Moos im Pfälzerwald: Der Grüne Kobold
Etwa 16.000 verschiedene Arten von Moos gibt es auf der Welt. Oliver Röller vom Institut für Naturkunde in Südwestdeutschland liegt eine davon besonders am Herzen: Buxbaumia viridis, das Grüne Koboldmoos. Es galt im Pfälzerwald seit Jahrhunderten als ausgestorben, bis Röller es vor zehn Jahren wieder entdeckt hat. Er suchte ganz gezielt danach, wie er damals der RHEINPFALZ verriet.
Nicht auf roter Liste
Fündig wurde er zunächst im Wellbachtal oberhalb von Hofstätten und später im nördlichen Pfälzerwald. Röller geht nicht davon aus, dass sich die Moosart neu ansiedelte, sondern dass sie bis dato übersehen worden war. „Die Art kommt offensichtlich öfter vor, als ursprünglich angenommen“, sagt er ein Jahrzehnt nach der ersten Entdeckung. Auf die rote Liste der ausgestorbenen Pflanzen gehöre es demnach nicht mehr, aber gleichwohl ist es nach wie vor eine Seltenheit, betont Röller.
Besonderer Schutz
Aktuell lassen sich 41 Funde in 12 Bereichen des Pfälzerwaldes nachweisen. Röller und sein Team schauten in den vergangenen Monaten immer wieder nach dem Moos und konnte seine Ausbreitung dokumentieren. Was den Naturschützer besonders fasziniert, ist der Lebensraum, den sich der Grüne Kobold aussucht: „Es lässt sich überwiegend auf Fichtentotholz in Buchenmischwäldern oder im reinen Fichtenbestand nachweisen. Die Lebensräume zeichnen sich durch eine hohe Feuchtigkeit, geringe Sonneneinstrahlung und niedrige Jahresdurchschnittstemperaturen aus.“ Röller ist es ein Anliegen, dass sich das Moos auch weiterhin ungestört ausbreiten kann. Es steht sogar unter dem besonderen Schutz der Berner Konvention und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union.
Lebensräume schützen
Um die Lebensräume auch weiterhin zu erhalten, ist eine Zusammenarbeit mit dem Forst nötig. Manchmal sei es schon hilfreich, einen umgefallenen Baum, zwanzig Meter weiter einen Pfälzerwaldhang hinunterzuziehen, weil dort das Klima feuchter und kühler ist, was das Moos braucht. Röller und sein Team werden die Moos-Bestände im Pfälzerwald auch weiterhin im Auge haben und deren Entwicklung dokumentieren.