Kreis Südliche Weinstraße „Mama, du schaffst das“

Fünf Jahre leitete Dorothea Müller die Realschule plus im Staufer-Schulzentrum Annweiler. Sie habe sich niemals vorgestellt, einmal zwei Schulen gleichzeitig zu übernehmen und zu einer neuen Schulform zusammenzuschließen, gab sie am vergangenen Freitag, dem Tag ihrer Verabschiedung aus dem Schuldienst, zu.

Mit den Leuten reden zu können, sei für Müller der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Damit habe sie herausragende Akzente gesetzt, sagte Regierungsschuldirektorin Rosemarie Höh-Eymael in ihrem Rückblick auf Müllers beruflichen Werdegang von fast 40 Jahren. Die Fähigkeit, sich kooperativ zu zeigen, geschickt verhandeln zu können, habe zudem Müllers Wesen gekennzeichnet. Sie sei stets auf Ausgleich bedacht gewesen und habe in einem leistungsfähigen Kollegenteam dafür Bereitschaft gefunden. Kreisbeigeordneter Bernd E. Lauerbach bescheinigte ihr hervorragende Ergebnisse in der Zusammenführung der beiden ehemaligen Schularten, Hauptschule und Realschule. Sie dürfe sich nun getrost anderen Beschäftigungen hingeben – Hobbys, die ihr nicht minder wichtig seien. Müller liebe das Gärtnern, den Chorgesang, sie spiele Tennis und fahre gern Ski. Um die Entwicklung der Schullandschaft sei ihm trotz mancher Sorgen um den Schulstandort nicht bange, fügte Lauerbach hinzu. Dem Landkreis liege viel daran, den Schulkindern in Annweiler eine gute Zukunft zu geben. Die Fähigkeit, Menschen zu lenken, wie Müller sie praktiziert habe, sei etwas ganz Besonderes, betonte Kurt Wagenführer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Für die anbrechende „viele freie Zeit“ wünschte er ihr Kreativität und Einsatzfreude. Konrektor Marko Schwede ergänzte, Müller habe die Erziehungsarbeit zur Berufung und zum Lebensinhalt gemacht. Kooperative Lernformen und individuelle Förderung seien für sie keine leeren Floskeln gewesen. Sie habe stets auf Verbesserungen hingearbeitet. Als Vertreter der verhinderten Leiterin der Förderschule, Maria Schmitt, übermittelte Günter Stadler gute Wünsche. Man habe von Müller viel lernen können, sagte er. Personalratsvorsitzende Karina Hirsch hob Müllers Ausdauer, Flexibilität und stete Bereitschaft für ihr Kollegium hervor. Sie sei eine gute Zuhörerin und Ratgeberin gewesen. Ähnliche freundliche Abschiedsworte fanden Elternbeiratsvorsitzender Thomas Helfrich und Sophie Zinke, die Sprecherin der Schülervertretung. In ihren Abschiedsworten entgegnete Müller, sie habe immer versucht, das durchzusetzen, was sie sich vorgenommen habe. Die Aufforderung ihrer Töchter, „Mama, du schaffst das“, habe ihr die dazu nötige Energie gegeben. Ihre Schüler hätten sie zudem in guter Laune gehalten, sodass sie mit viel Lebenserfahrung bereichert worden sei. Schließlich habe sich die Schule als eine der ersten Ausbildungsschulen des ganzen Landes erwiesen. Für die leidenschaftliche Gärtnerin gab es von den Klassenvertretern sowie dem Lehrerkollegium eine Eintrittskarte für die Landesgartenschau. Verena Kilian spielte auf dem Klavier, und die 5a beeindruckte unter Leitung von Ulrike Stuhlfauth mit einer von Gesang unterstützten Rhythmusvorführung. Die „Kollegen-Band“ – Ute Steinbrecher, Hendrik Fürniss, und Jan Hausstein – sorgte für gelöste musikalische Gestaltung. (ppo)

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