Kreis Südliche Weinstraße Japanische Delegation bei Premiere dabei

Weine von 18 Winzern konnten die Besucher des Festes probieren.
Weine von 18 Winzern konnten die Besucher des Festes probieren.

Zwei Tage lang war der Sonnenberg in Schweigen-Rechtenbach fest in der Hand von Weinfreunden aus Deutschland und Frankreich. „Grenzenlos Wein“ – so heißt das neue deutsch-französische Weinfest auf dem „Balkon der Südlichen Weinstraße“, das nach der Einschätzung der Veranstalter bereits bei der Premiere trotz der nicht gerade idealen Witterung zu einem „Bombenerfolg“ wurde.

Wein, Kultur und Freundschaft wurden an beiden Tagen zu einem harmonischen Dreiklang, der vor allem von den auswärtigen Besuchern mit viel Lob und Anerkennung aufgenommen wurde. Die pfälzischen Weinprinzessinnen Annalena Götz aus Schweigen-Rechtenbach und Daniela Wisser aus Billigheim-Ingenheim waren am Ende mit ihrer elsässischen Kollegin Maité Burg in der Beurteilung einig: Das Fest ruft nach einer Neuauflage. Selbst bei ungemütlicher Witterung pilgerten am Samstag gleich ganze Heerscharen auf den Sonnenberg, wo sie ein einzigartiger Rundgang über die Weinlage „Sonnenberg“ mit acht Stationen erwartete, an denen 18 Weinmacher ihre Tropfen ausschenkten. Darunter waren Weinbaubetriebe aus Schweigen-Rechtenbach, die Winzergenossenschaft Deutsches Weintor und die Winzergenossenschaft Cleebourg mit Weinen aus Cleebourg, Rott, Oberhoffenles, Wissembourg, Steinseltz und Riedseltz sowie des Maison Jülg aus Seebach. Die sonnige Lage der Weinberge und unterschiedlichsten Böden in diesen elsässischen Gemeinden ermöglicht dem Weinkeller von Cleebourg eine sehr breite Auswahl an Weinen, die bei „Wein ohne Grenzen“ viel Beachtung fanden. Apropos grenzenlos: Vor allem den vielen auswärtigen Gästen, darunter gleich eine zahlenmäßig starke japanische Delegation, war nicht bewusst, dass Rebstöcke auf französischem Terrain wachsen, und die Trauben in deutschen Kellern ausgebaut und dann als deutscher Wein verkauft werden. Michael Gnägy, Vorsitzender der Bauern- und Winzerschaft Schweigen-Rechtenbach, und Wolfgang Faber, Präsident des Ersten Deutschen Weinlehrpfades – sie sind die Veranstalter des ersten deutsch-französischen Weinfestes –, zeigten sich erfreut über die Premiere. Nicht nur über die große Anzahl von Weingenießern, sondern auch über die engen Freundschaftsbande zwischen den Menschen diesseits und jenseits der Lauter. Da werde Europa im Kleinen Weise gelebt, hieß es in den Grußadressen aus der Politik. Prominester französischer Gast war Evelyne Isinger – sie ist Vizepräsidenten der neuen Region Grand Est aus Straßburg. Sie sprach über die Entwicklung des elsässischen Weinbaus und kam schließlich zu dem Schluss, dass die Gemeinsamkeiten der südpfälzischen und elsässischen Weinbauern eine großartige Verbindung in Europa sei, die als Vorbild gelte. Auf beiden Seiten sei im Weinbau das Bewusstsein für Qualität gewachsen. Die Erfolgsgeschichte sei beispiellos. Zwei Tage lang Wein, gemeinsame Kultur und eine herrliche Natur. Pfälzer und Elsässer sind sich wieder ein Stück nähergekommen.

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