Rhodt Historischer Grabstein Teil einer Stützmauer

Ein historischer Grabstein ist Teil einer Mauer.
Ein historischer Grabstein ist Teil einer Mauer.

Historische Grabsteine können einen Friedhof allein schon optisch bereichern, wenn sie nostalgischen Charme versprühen. Auf der Rhodter Ruhestätte wurde ein Platz für die alten Objekte gefunden, von denen eines sich in den Weinbergen befindet.

Auf dem Rhodter Friedhof werden einige Arbeiten vorgenommen. So sollen laut Ortschef Armin Pister Bäume gepflanzt und Bänke aufgestellt werden. Der Gemeinderat hat dafür eigens einen Arbeitskreis, der sich mit der Gestaltung der Ruhestätte beschäftigt. Die Mitglieder haben diverse Wünsche auf ihrem Zettel, unter anderem soll ein gebührender Platz für drei historische Grabsteine geschaffen werden. Dazu hat Dorfhistoriker Günter Baumann angeregt. Andere Orte, beispielsweise Walsheim und Gommersheim, würden diesem Thema Aufmerksamkeit schenken, Rhodt sollte nachziehen, zumal es noch drei historische Grabsteine im Traminerdorf gibt.

Zwei der drei historischen Grabsteine befinden sich laut Baumann auf einem ungenutzten Teil des Friedhofs. Über die Geschichte der beiden Verstorbenen ist noch nichts bekannt. Anders sieht es bei dem anderen historischen Objekt aus, das sich nicht auf dem Friedhof befindet. Kurioserweise wurde er verwendet, um eine Mauer zu stützen. Auf dem Gelände, wo einst eine Rebschule war und das aktuell als Weinberg genutzt wird, wie der Dorfhistoriker berichtet. Ein älterer, inzwischen verstorbener Bürger hatte Baumann auf diesen Fund hingewiesen.

Zwei historische Grabsteine befinden sich auf dem Rhodter Friedhof.
Zwei historische Grabsteine befinden sich auf dem Rhodter Friedhof.

Standort gefunden

Die Inschrift ist zwar nicht zu erkennen. Recherchen haben allerdings ergeben, dass der Grabstein wohl Pfarrer Hessig gewidmet sein müsste, der im 19. Jahrhunderts im Ort gewirkt hat. 1885 ist er gestorben. „Das Grab von Pfarrer Hessig wurde wohl in den 1970er-Jahren und der Grabstein neben dem Friedhof abgelegt.“ Ein Rhodter Winzer, der Teile des Geländes der ehemaligen Rebschule gepachtet hatte, habe die alten Grabsteine übernommen, auch den des Seelsorgers, und damit eine Stützmauer an seinem Gelände aufgestockt.

Dass aktuell keine weiteren historische Grabsteine vorhanden sind, rührt laut Baumann daher, dass sie früher im Zuge von Grabräumungen meist entsorgt wurden. Es sei nun aus verschiedenen Gründen angebracht, sie an einer geeigneten Stelle zu platzieren. Südlich der Leichenhalle wurde dafür ein Standort auserkoren. Das Fundament wurde bereits errichtet. Nach Bergung des Grabsteins von Pfarrer Hessig sollen alle drei Objekte auf Empfehlung einer Handwerksfirma restauriert und anschließend auf ihrem angedachten Platz aufgestellt werden. Dann müsste die Geschichte zu den Verstorbenen recherchiert werden.

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