Kreis Südliche Weinstraße Hiobsbotschaft für „St. Laurentius“

Die Ungewissheit, mit der die Bornheimer Katholiken in den vergangenen Monaten leben mussten, hat ein Ende. Im Spätjahr wird die Pfarrei „St. Laurentius“ innerhalb der Strukturreform des Bistums Speyer aufgelöst. Die Hiobsbotschaft überbrachte Pfarrer Mathias Bertram bei der gut besuchten Pfarrgemeindeversammlung am Donnerstag.

Nach den Ausführungen von Bertram wurde seit 2009 unter der Bezeichnung „Gemeindepastoral 2015“ auf Bistumsebene ein Strukturänderungskonzept erarbeitet, dass in vielen Gesprächen verfeinert wurde. Die Strukturreform, in deren Mittelpunkt unter anderem die Verkleinerung der Pfarrverbände steht, sei notwendig geworden aus personellen (immer weniger Priester) und finanziellen Gründen (Einnahmerückgänge durch Kirchenaustritte), aber auch durch den gesellschaftlichen Wandel. Die Katholische Kirche habe seit Jahrzehnten immer wieder mit Attraktivitätsproblemen zu kämpfen. Ein Blick in die Statistik des Bistums Speyer zeige, welchen Herausforderungen die Kirche ausgesetzt sei. Betrug die Zahl der Katholiken im Jahr 1980 noch 730.857, so ging sie 2013 auf 557.708 Christen zurück. Den Weg zum Gottesdienst fanden 1980 noch 185.716 Gläubige, 2013 nur 49.617. Die Zahl der Kirchenaustritte stieg von 1322 im Jahr 1980 auf 4456 im Jahr 2013. 1980 waren 91 Pfarreien ohne eigenen Pfarrer, 2013 252. „Wie geht es nun mit uns weiter und wer betreut uns künftig?“ Diese Frage stellten sich an diesem Abend einige enttäuschte Versammlungsteilnehmer. Seit Jahren zählt die Pfarrei „St. Laurentius“ Bornheim mit der Zweigstelle Knöringen zum Pfarrverband Offenbach, der ebenfalls im Spätjahr aufgelöst wird (wir berichteten am 18. März 2011 im Artikel „Lieber Herxheim statt Landau“). Die Pfarrei Offenbach wird nun an den Pfarrverband Herxheim angeschlossen, während Bornheim und Knöringen dem Landauer Pfarrverband „St. Augustinus“ mit dann zwölf Kirchengemeinden zugeordnet wird. Im weiteren Verlauf informierten die Pastoralreferentin Simone Reuther und die Bornheimer Katholikin Elke Müller über Details der Strukturreform. So werde es künftig in den einzelnen Kirchengemeinden keine Kirchen- und Verwaltungsräte mehr geben. An deren Stellen werden Gemeindeausschüsse gebildet, von denen je nach Pfarreigröße Vertreter in den neuen Pfarrverband entsandt werden. Die Zahl der Sonntagsgottesdienste müsse aus personellen Gründen gekürzt werden. Künftig werde dieser nur noch im „Zweiwochen-Rhythmus“ abgehalten. Die örtliche Pfarrstiftung bleibe erhalten. (tr)

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