Kreis Kusel Vorbilder Boll und Ovtscharov

Brücken. Lasse Becker aus Brücken besucht die achte Klasse des Johanneum-Gymnasiums in Homburg. Seine Lieblingsfächer sind Sport, Mathe und Physik, und seine Freizeit verbringt er wie die meisten Jungs in seinem Alter gerne mit Computerspielen. Aber das ist noch längst nicht alles. Beträchtliche Zeit investiert der 14-Jährige auch in den Sport: Lasse Becker ist nämlich einer der besten rheinland-pfälzischen Nachwuchs-Tischtennis-Spieler.

Mit seinen 14 Jahren kann Lasse Becker bereits auf eine siebenjährige Laufbahn zurückblicken, die ihresgleichen sucht. Derzeit spielt er sowohl bei den A-Schülern bis 15 Jahre, als auch in der Klasse bis 18 Jahre und zusätzlich in der Herrenmannschaft des TTC Brücken. Dort hat er in den letzten Jahren die Kreisliga, die Bezirksklasse sowie die Bezirksliga durchlaufen und tritt derzeit in der 2. Pfalzliga an. „Was mich am Tischtennis so fasziniert ist besonders die Schnelligkeit, die Variationen im Spiel und bei den einzelnen Schlägen“, erklärt der Schüler seine Begeisterung für den schnellen Sport an der Platte. Wenn man Lasse Becker nach seinen Vorbildern fragt, ist die Antwort ganz klar: Die deutschen Tischtennis-Asse Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov sind die Spieler, zu denen das Nachwuchstalent aufschaut. „Gegen einen dieser beiden mal zu spielen, wäre ein Traum“, schwärmt Lasse Becker. Timo Boll durfte er immerhin schon einmal als „Einlauf-Kind“ bei einem Turnier in die Halle begleiten. Dabei können sich seine eigenen sportlichen Erfolge ebenfalls mehr als sehen lassen. Seit vielen Jahren bereits ist er auf Pfalzebene im vorderen Bereich der Rangliste platziert. Derzeit ist er in der Klasse der „A-Schüler“ auf dem ersten Platz in der Pfalz notiert und im Jugendbereich (U-18) belegt er momentan Rang zwei. Seinen größten sportlichen Erfolg feierte Lasse Becker im vergangenen Oktober. Beim „Top-48-Turnier“ des Deutschen Tischtennisbundes belegte er in der Klasse bis 15 Jahre sensationell den elften Platz. Natürlich braucht es viel Training, um solche Erfolge einfahren zu können. Doch an Trainingsmöglichkeiten mangelt es derzeit ein wenig – unter anderem deshalb, weil der Stützpunkt des Pfälzischen Tischtennisverbandes in Kaiserslautern zur Zeit nicht aktiv ist. Daher bleibt Lasse Becker nur das Training in Brücken und einmal pro Woche zusätzlich ein Kadertraining in Waldfischbach. Dort kümmert sich unter anderem die ehemalige National- und aktuelle Bundesligaspielerin Tanja Krämer um die Jugendlichen. „Von ihr kann ich unheimlich viel lernen, gerade was Angaben und Rückschläge angeht“, lobt Lasse Becker die Arbeit der Trainerin. Auch die Ferien stehen meist ganz im Zeichen des Sports. In den vergangenen Herbstferien hat er beispielsweise einen zweiwöchigen Lehrgang des sogenannten D-Kaders in Bad Marienberg besucht und war über Allerheiligen vom Pfälzischen Tischtennisverband zu einem internationalen Schülerturnier im belgischen Namur eingeladen. Dort hat er in seiner Altersklasse den sechsten Platz belegt. Besonders Lehrgänge wie der in Bad Marienberg helfen dem Nachwuchsspieler in seiner Entwicklung. „Dort lerne ich in kürzester Zeit sehr viel dazu“, erklärt das Nachwuchstalent. Und die nächste Herausforderung wartet schon. Durch seine Platzierung beim Top-48-Turnier hat sich Becker einen Startplatz beim anstehenden Top-24-Turnier erspielt. Dieses Turnier findet übrigens am 22. und 23. November in Marpingen statt. Sollte Lasse Becker dort noch einmal gut abschneiden, winkt die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften. Seine Chancen, einmal vom Sport leben zu können, schätzt der Teenager realistisch ein: „Natürlich wäre es ein Traum, mit dem Sport Geld zu verdienen. Aber in Deutschland können nur die Superstars wie Boll und Ovtcharov davon leben.“ Dennoch: „In der Zukunft mal Zweite Bundesliga spielen, vielleicht sogar in der Ersten Bundesliga, das wäre super“, meint er mit Blick nach vorne.

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