Kreis Kusel Von Hörgenuss zu Hörgenuss

Zu einer besonderen Premiere hatte der Musikverein Brücken eingeladen: Gemeinsam mit dem Jugendblasorchester Südkreis und der Flötengruppe der Grundschule Brücken bestritten die Original Westpfälzer Musikanten am Samstag im katholischen Pfarrzentrum einen kurzweiligen Konzertabend.

Bevor die Blockflöten-AG der Grundschule den Gästen mit dem Stück „Gut drauf“ ihren abendlichen Seelenzustand offenbarte, freute sich Christian Weber, Vorsitzender des Musikvereins Brücken, dass nach nur einem halben Jahr die Kooperation von Musikverein und Musikschule plus mit der Grundschule Brücken in Form der Blockflöten-AG ihren ersten öffentlichen Auftritt hat. Weber weiter: „Wir wollten gemeinsam die Möglichkeit schaffen, Kindern Spaß an der Musik zu vermitteln und ich bin froh, dass wir bei Konrektorin Susanne Borst und dem Leiter der Musikschule plus, Klaus-Peter Bösshar, auf offene Ohren gestoßen sind.“ Mit Unterstützung von Klaus-Peter Bösshar (Bass-Flöte), Yasmin Biehl (F-Altflöte) und Birgit Hofman (C-Sopran) zeigte das zwölfköpfige Ensemble mit „Have a dream“ und einem schmissigen „Boogie“, ihren ausgezeichneten Leistungsstand. Den, wie Susanne Borst ankündigte, wolle sie bis zum 5. Juli weiter steigern. Dann nämlich veranstaltet die musizierende Arbeitsgruppe zusammen mit dem Musikverein ihr erstes großes Konzert in der Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel. Gut drauf zeigte sich zweifelsfrei auch das Jugendblasorchester Südkreis, das mit „Because I’m happy“ gute Laune versprühte. Für kurze Momente schien sich gar der katholische Pfarrsaal in einen großen Kinosaal verwandeln zu wollen, als das Jugendblasorchester zu verwegenen Abenteuern aufbrach. Ausgestattet mit dem Dirigentenstab, begab sich Kapitän Thomas Guhmann mit seinem orchestralen Piratenschiff auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schatz „Pirates of the Caribbean“. Die Reise ins kalifornische Disneyland quittierten die knapp 200 Besucher mit Bravorufen und Applaus. Szenenapplaus gab’s auch für den 13-jährigen Justin Albrecht, der am Schlagzeug bei den „Beverly Hills Cops“ souverän und fehlerfrei sein Debüt gab. Bevor sich das Jugendblasorchester mit Indiana Jones’ „Königreich des Kristallschädels“ verabschiedete, zogen die jungen Musiker mit der Märchenmusik „Let it go“ aus dem Disneyfilm „Frozen“ nochmals alle Register ihres Könnens. Die zweite Hälfte des zweistündigen Konzertes eröffneten beschwingt die Original Westpfälzer Musikanten mit „Wien bleibt Wien“, die Johannes Schrammel unsterblich machte. Anschließend verriet Ute Lang, dass sie sich beim häuslichen Putz via CD-Berieselung – verordnet und zusammengestellt von Dirigent Andreas Guhmann – auf ihre Querflötenparts vorbereitet habe. Besonders bei der „Annen Polka“, das wohl berühmteste Werk aus der Schaffensperiode von Johann Strauss (Sohn), stellte die Flötistin den Erfolg ihrer Lernmethode unter Beweis. Weiter ging die musikalische Reise hinüber nach Frankreich in das Land der Liebe, des Weins und des Chansons. Mit „Non, je ne regrette rien“ feierte der Musikverein die unvergessene Edith Piaf, die große Chansonnière des vergangenen Jahrhunderts. Aber auch die unverwechselbare Stimme des im Dezember verstorbenen Udo Jürgens wird unvergessen bleiben. Und so erklangen „Merci Chéri“ und „Siebzehn Jahr blondes Haar“. Aber auch die Hommage an die älteren Damen, die sich regelmäßig in der Konditorei treffen, wurde leise von vielen Zuhörern mit einem Hauch von Wehmut mitgesungen. Gänsehaut auch bei der musikalischen Reminiszenz der Schlagzeuger Felix Penna und Joachim Becker sowie Frank Lill an der Tuba, an Joe Cocker. Ein weiterer Hörgenuss sicherlich auch Eric Claptons „Tears in heaven“, in der besonders Svenja Rücker am Altsaxophon überzeugen konnte. Der Höhepunkt des Abends war jedoch die musikalische Einladung zum Disney-Hit „Frozen“. Brillant das Klarinettenspiel mit Ronja Rücker, Klaus Bernd und Karina Lang, die eindrucksvoll die lyrische Klangfülle ihrer Instrumente demonstrierten. Der Filmmusik treugeblieben, spielten am Ende des Konzertes Jugendblasorchester und Musikverein gemeinsam „Shrek forever after“. Erst nach der zweiten Zugabe wurden die Musiker nach einem lang anhaltenden Applaus von der Bühne entlassen.

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