Kreis Kusel Vom Neubeginn

Denny Newman, der aus England stammende und in Odenbach lebende Musiker, präsentierte sein neues Album „Is it any wonder“ sowie Klassiker von Bob Dylan. Unterstützt wurde er am Samstagabend im vollen Festsaal des Brauhauses Lauterecken von seinem Sohn Scott Newman am Bass und Christopher Jung am Schlagzeug.

Der Festsaal des Brauhauses Lauterecken mit Kristallleuchten, blauen Spanndecken und zahllosen Teelichtern geschmückt, bot ein ansprechendes Ambiente für das bevorstehende Konzert. Alles war vorbereitet, einzig die Besucher ließen zu Beginn noch auf sich warten. „Früher zogen die guten Bands noch 200 bis 300 Leute, aber heute ist das nicht mehr so“, kommentierte der Odenbacher Newman-Fan Joachim Hübner den etwas schleppenden Besucherzustrom. 200 wurden es zwar nicht, als die Musiker mit etwa 15-minütiger Verspätung starteten, doch mit den ersten Blues-Takten füllte sich der Raum zusehends. Bald waren alle Stehtische belegt und ein Durchkommen kaum noch möglich. Der Name Newman zieht doch. Denn mit Newman stand ein Mann auf der Bühne, der schon seit Jahrzehnten mit Rock- und Bluesgrößen wie Manfred Mann oder auch Mick Taylor zusammenarbeitete. Der Musiker lebt seit rund viereinhalb Jahren in Deutschland, verbessert weiter seine Deutschkenntnisse, moderierte aber seine Lieder in englischer Sprache an und ließ die Musik für sich sprechen. Als Sänger, Texter und Gitarrist präsentierte er sein erstes Akustik-Album, das 13 bisher unveröffentlichte Titel enthält. Entstanden sind die Lieder über einen längeren Zeitraum, und auch die Idee zum Album kam nicht von heute auf morgen, sondern entwickelte sich über Jahre. Mit enthalten sind Songs, die er bereits in seiner Jugend geschrieben hat. In „The chains of St. Martin“ beschäftigt er sich mit seiner Schulzeit, in „Starting again“, seinem ersten in Deutschland geschriebenen Lied, geht es um seinen Neubeginn in einem neuen Land. Er beschreibt, wie er ein neues Haus gefunden hat, neu starten musste und „hate to change my language“, seine Heimatsprache eigentlich beibehalten wollte, weil er Probleme mit der deutschen Sprache hatte. Eines seiner Lieblingslieder des Albums sei „It was just a dream“, das sehr nachdenklich und still wirkt, im Gegensatz zu „At the peak of my power“. Die poetischen Texte und bluesigen Melodien mit Einflüssen von Bob Dylan kamen sehr gut beim Publikum an, das meist den Blick auf die drei enthusiastisch auftretenden Musiker gerichtet hatte. Newman-Vater und Sohn sowie Christopher Jung sorgten mit ihrer Musik dafür, dass sich alte Newman-Kenner wieder fanden und sich jüngeres wie älteres Publikum angesprochen fühlten. In zwei Etappen präsentierten sie ein kurzweiliges, mit langem Applaus quittiertes Konzert. Der Odenbacher Joachim Hübner wusste schon vor Beginn: „Denny Newman bringt echte Qualität mit.“

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