Kreis Kusel „Vier Siege – dann stehen wir auf dem Platz an der Sonne“

BEDESBACH. Die Voraussage scheint nicht mal allzu gewagt: „Wenn wir alle vier Spiele gewinnen, werden wir am Ende auf dem Platz an der Sonne stehen.“ Andreas Leyser aber wahrt bekanntlich stets den Blick auf die Realität. Und so weiß auch der Vorsitzende des A-Klasse-Tabellenzweiten TuS Bedesbach-Patersbach, dass es auf dem Weg in Richtung Bezirksliga erst mal den wohl dicksten der verbleibenden vier Stolpersteine wegzuräumen gilt.

Heimlich, still und leise erst, dann immer unverhohlener und klarer, hat sich die Mannschaft vom Glan nach vorn gespielt und sich vier Runden vor der Saison-Abrechnung zum heißesten Verfolger des Titelfavoriten entwickelt. Dabei liefen vor allem die bislang letzten beiden Spieltage so ganz nach dem Geschmack der Blau-Schwarzen: Erst ließ besagter Favorit – Spitzenreiter TuS Jettenbach – daheim gegen den TuS Schönenberg Federn. Seither spüren die Jettenbacher den heißen Atem ihres Lokalrivalen im Nacken. Nur ein Pünktchen trennt die beiden TuS-Teams noch voneinander. Und vor Wochenfrist, da ließ auch der bislang fast im Gleichschritt mitmarschierende FV Weilerbach zu Hause Punkte liegen. Das 1:1 gegen den VfR Hundheim-Offenbach hat die Mannschaft aus dem Landkreis Kaiserslautern nun ins Hintertreffen gebracht. Die kämpft daher morgen im direkten Duell der Verfolger praktisch schon um ihre letzte Chance. Denn eins scheint klar: Siegt morgen die Elf von Trainer Ludwig, kann sie zumindest schon mal für die Relegationsrunde planen. Bestenfalls würden auch jene Planspiele Makulatur, sollte sich Jettenbach noch einen Aussetzer leisten. Dass Bedesbach in den letzten drei Partien noch zwei- oder gar dreimal strauchelt, ist eher unwahrscheinlich. Wie es sich anfühlt, nach Niederlagen vom Platz zu schleichen, weiß das Team ja ohnehin kaum mehr: Die letzte Pleite (0:1 beim SV Brücken) liegt heute auf den Tag genau sieben Monate zurück. Gewarnt aber ist man beim TuS: Denn es kommt noch der Tabellenvierte TuS Schönenberg, der – anders als in Jettenbach – den Bedesbachern dann keine Schützenhilfe leisten will. Zuvor reist noch der TuS Breitenbach an, am Ende geht es zur TSG Wolfstein-Roßbach. Vor den drei Heimspielen in Folge herrscht Euphorie in Bedesbach. Der Klub-Chef erinnert sich an die „Agenda 2012/2013“, die man vor rund zehn Jahren erarbeitet habe. In jener Zeit war der TuS im Fall begriffen, hatte sich erst aus der Bezirksliga verabschiedet, war auch aus der A-Klasse abgestiegen, hatte sich im ersten Jahr in der damaligen Kreisklasse gerade so noch halten können. Damals habe man an einem Konzept für die Zukunft gebastelt – mit dem Ziel, in absehbarer Zeit wieder eine A-Klasse-, gar eine Bezirksliga-reife Mannschaft zu Formen, dabei auf die Jugend zu setzen. Leyser freut sich, dass vieles nach Plan gelaufen ist. Der Anfang sei mit der Verpflichtung von Trainer Rainer Clos gemacht worden. Und dann sei ein weiterer Glücksgriff gelungen. „Der TuS hat sich in diesen Jahren sehr, sehr positiv entwickelt“, stellt Leyser fest. Und immensen Anteil daran habe Bernd Ludwig. Der Trainer hat seine Philosophie konsequent in den Klub getragen. Dazu gehört, dass nach Ludwigs Überzeugung nur solche Teams Erfolg haben, die Fairness pflegen. Er sagt gerne, dass es noch niemandem gelungen sei, sich zu Meisterehren zu treten. Der Coach verabscheut 3-D-Fußball („dagegen, druff und dewedder“), lässt lieber Fußball spielen. Und mit spielerischen Mitteln soll’s auch heute gegen Weilerbach klappen. (cha)

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