Tischtennis TTC Kreimbach-Kaulbach feilt im Tischtennis-Mekka an der Form

Fabian Linn steuert gegen Spitzenteam Winnweiler zwei Einzelsiege für den TTC Kreimbach-Kaulbach bei.
Fabian Linn steuert gegen Spitzenteam Winnweiler zwei Einzelsiege für den TTC Kreimbach-Kaulbach bei.

Trainingslager für einen Tischtennis-Verbandsligisten? Das klingt zunächst einmal ungewöhnlich, ist dies doch bei Amateuren alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Doch der TTC Kreimbach-Kaulbach nutzt die sich bietende Möglichkeit und kehrt schon seit längerem immer wieder in einem deutschen Tischtennis-Mekka ein.

Das Hotel Zugbrücke in Grenzau ist vielen schon allein deshalb bekannt, weil der TTC Zugbrücke Grenzau seit Jahren eines der Flaggschiffe im deutschen Tischtennissport ist. Vor vielen Jahren bereits erfolgreich, holten sie auch nationale Titel und gehörten auch international zu den Großkalibern. Selbst beste Spieler heuerten im rheinland-pfälzischen Höhr-Grenzhausen an. Heute spielt der TTC Zugbrücken zwar noch in der 1. Bundesliga, der TTBL, kämpft dort aber um den Klassenverbleib.

Auch das Hotel Zugbrücke hat seit Dekaden seine Strahlkraft im deutschen Tischtennissport. Denn geworben wird in Tischtennis-Fachzeitschriften, Werbekatalogen und Internetseiten für ein Tischtennis-Camp in Grenzau. „Wir waren tatsächlich schon öfter dort“, sagt Lukas Keil vom TTC Kreimbach-Kaulbach. Er schätzt den sportlichen Mehrwert des dreitägigen Trainingslagers. „Mein Bruder Niklas und ich, haben mal zu Weihnachten ein Trainingslager dort geschenkt bekommen“, erzählt Keil, für den es bei der Fahrt nach Grenzau eben nicht nur um Tischtennis geht. „Es ist auch sonst einiges geboten dort. Es gibt gutes Essen, Dart, Bowling und ein Hallenbad“, sagt Keil, der auch auf schöne Abende in der örtlichen Sportsbar hinweist.

Trickschläge und das Balleimer-Training

In drei Tagen stehen insgesamt vier Trainingseinheiten an. Trainer waren neben dem ehemaligen Bundesligaspieler, Anton Stefko, der bereits in den 80er-Jahren nach Grenzau wechselte, und Pawel Foltanowicz weitere Spieler, die mit viel Sachverstand in die Übungseinheiten gehen und viele Tipps geben können. „Es ist schon etwas Besonderes mit den früheren Bundesligaprofis zu trainieren. Die sehen Sachen, da achtet man selbst gar nicht drauf“, erklärt Keil, der insbesondere von Hinweisen im Stellungsspiel spricht. „Natürlich ist es dann eine andere Sache, so etwas auf Dauer umzusetzen. Aber nach so einem Trainingslager bin ich immer unheimlich motiviert“, ergänzt er. Wie auch seine Teamkollegen trainierte er am Balleimer. Doch die Trainer zeigten auch kuriose Schläge wie den Banana-Flip oder den etwas unbekannteren Strawberry-Flip, bei dem während des Schlages plötzlich eine andere Richtung anvisiert wird.

„Das Niveau bei dem Trainingslager ist insgesamt sehr durchmischt. Je nachdem wann man anreist, sind auch richtig gute Spieler dort“, sagt der Kreimbacher, der sich schon auf eine Wiederholung des Trainingscamps mit seiner Mannschaft freut, die diesmal in voller Mannschaftsstärke vor Ort war.

Doppel als Grundlage des Erfolgs

Dass der Aufsteiger so nochmal Motivation für den Abstiegskampf in der 1. Pfalzliga schöpft, will Lukas Keil nicht ausschließen. „Es wird in diesem Jahr ganz schwer für uns, weil so viele Mannschaften absteigen“, sagt er und hoffte auch im Vorfeld des Spiels am Samstagabend gegen den TTC Winnweiler auf Punkte. Dabei stehen die Donnersberger auf Position drei in der Tabelle, Kreimbach-Kaulbach war vor der Partie Neunter.

Im Heimspiel gegen Winnweiler gab es dann einen 9:6-Heimsieg, der ob der Ausgangslage doch etwas überraschend kam. Die Partie ließ sich mit einem 2:1 nach den Doppeln gut an. „Die Doppel laufen in dieser Saison richtig gut“, schwärmte auch Keil hinterher. Während sein Bruder Niklas im Einzel gegen Martin Salm erfolgreich war, unterlag Lukas Keil gegen Pfalzmeisterschaftshalbfinalist Ilja Kratschmer in fünf Sätzen. Nach dem Sieg von Fabian Linn drehte Winnweiler zwischenzeitlich die Partie, führte nach Siegen von Thomas Kolbin, Stephan Gehringer und Jean-Pierre Paquette mit 5:4. Doch danach setzte sich Kreimbach mit vier Siegen in Serie deutlich ab. Überraschend, dass Niklas Keil auch sein zweites Einzel gegen Kratschmer, diesmal deutlich mit 3:0 Sätzen für sich entschied. Als auch Fabian Linn gegen den lange Zeit im Spitzenpaarkreuz spielenden Winnweilerer Thomas Kolbin in fünf Sätzen gewann und auch Neuzugang Robin Göddel gegen Christian Müller die Oberhand behielt, war die Partie zugunsten des TTC Kreimbach-Kaulbach entschieden. Johann Schreiber gelang gegen Stephan Geringer abschließend noch ein Fünfsatzerfolg zum 9:6-Sieg, der die Kreimbach-Kaulbacher vorerst auf den Relegationsplatz hievte.

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