Kreis Kusel Schuck macht’s künftig alleine

REHWEILER. Als Tabellensechste gingen die Fußballerinnen der SpVgg Rehweiler-Matzenbach mit 18 Punkten in die Winterpause der Verbandsliga Südwest. Ein Platz, mit dem die Verantwortlichen dort gut leben können. Wie immer gab es im Saisonverlauf bislang aber gute wie weniger gute Ereignisse. Zur Pause gibt’s jetzt auch eine Veränderung im Trainerstab.

Rückblick, Sommer 2014. Mit dem Abgang von Corinna Göddel endete eine Ära in Rehweiler. Als Trainerin und Spielerin schien sie unersetzlich. Die Vorbereitung war schon im Gange, als der Verein mit Kai Schuck und Felix Niebergall die Trainerposition besetzte, mit Celine Haag wurde zudem eine Spielerin geholt, die das Niveau der Mannschaft gleichwohl anheben sollte. „Auch wenn wir den ein oder anderen Punkt mehr haben könnten, mit dem Verlauf bin ich bis jetzt sehr zufrieden. Ich denke, auf dem sechsten Platz können wir gut überwintern“, sagt Schuck. Schon der Saisonstart war gelungen, als beim Aufsteiger in Dienheim ein 2:1-Sieg geholt wurde und im Heimspiel gegen Niederkirchen II ein 1:1 heraussprang. Höhepunkte waren die nicht zwingend eingeplanten Punkte aus den Heimspielen gegen Niederhambach, als die Truppe nach durchwachsenem Start und Rückstand dank einer grandiosen Energieleistung 2:1 gewann und als Kirn-Sulzbach auch spielerisch dominiert und mit einer 1:4-Klatsche auf die Heimreise geschickt wurde. Vermeidbar war einzig die unglückliche, nach einer desolaten ersten Hälfte aber nicht unverdiente Niederlage beim bis dato punktlosen SC Busenberg (2:3). Das 0:1 gegen Worms war trotz des knappen Ergebnisses verdient, die übrigen vier Niederlagen gegen die Top Vier waren allesamt deutlich, wenn auch nicht immer in der Höhe verdient. Sie zeigten, dass Rehweiler mit der Spitze nicht mithalten kann. Aber: Das ist auch nicht der Anspruch. Ein sicheres Mitglied der Verbandsliga sein, mit dem Abstieg möglichst wenig zu tun haben, die Großen hin und wieder ärgern – so kann jener Anspruch durchaus gut beschrieben werden. Was das Ziel „Nichtabstieg“ angeht, sind die Frauen auf einem guten Weg. Jedoch ist der Vorsprung auf den möglichen Abstiegsplatz elf nicht übermäßig groß. Zehn Spiele stehen noch aus, und es sind noch einige Punkte von Nöten, um auch für die nächste Saison das Verbandsliga-Ticket zu lösen. Schuck ist da aber guter Dinge: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir am Ende einen Platz in der ersten Tabellenhälfte belegen können.“ Personell, zumindest quantitativ, ist die Lage wohl so gut wie selten zuvor in den vergangenen Jahren. Trat man damals öfter nur mit elf oder zwölf Spielerinnen im Kader an, so schaffte es das Team um Spielleiter Thomas Wagner nun, immer 13, zumeist aber 14 Akteurinnen an den Start zu bringen. Zwei Spielerinnen – die US-Amerikanerin Amanda Ferguson aus sportlichen Gründen und Helene Huber, die es studienbedingt nach Hessen zog (Wagner: „Ein Riesenverlust“), standen ab Mitte der Hinrunde jedoch nicht mehr zur Verfügung, was auch Schuck bedauert. Besonders hervorzuheben sind aber auch drei Spielerinnen. Zum einen Anika Klinck: Mit elf (von insgesamt 20) Toren ist die schussgewaltige Spielerin quasi die offensive Lebensversicherung der SpVgg. Und zum anderen Sabrina Cappel sowie Celine Haag. Neun (!) Nominierungen bei elf Einsätzen (Cappel), sowie deren sieben (Haag) zu den besten Spielerinnen sprechen für die Beiden. „Sabrina ist einfach im Zweikampf bärenstark und Celine mit ihrer Spielstärke und Schnelligkeit ein echter Glücksgriff für uns“, findet Wagner zu Recht. Was bei aller Beurteilung nicht vergessen werden darf: Es ist noch Entwicklungspotenzial vorhanden. Nur drei der Spielerinnen, die mindestens die Hälfte der 14 absolvierten Spiele bestritten haben, sind vor 1990 geboren, „Küken“ Isabelle Krämer gar erst 1997. Schade findet es der Spielleiter, dass die guten Spielerinnen aus den eh nicht in großer Anzahl vorhandenen Vereinen aus der Umgebung sich nicht trauen, es in der Verbandsliga zu probieren: „Ich bin mir sicher, dass Einige das Zeug dazu hätten, es bei uns zu schaffen. Verbandsliga ist doch ein Ziel, dass durchaus reizt. Wir haben einen tollen Teamgeist. Warum probiert es die ein oder andere nicht mal, anstatt den sportlich vielleicht einfacheren Weg im Heimatverein zu gehen?“ Zur Rückrunde gibt es noch eine Änderung auf dem Trainerposten bei der Spielvereinigung: Kai Schuck ist fortan alleine für die Mannschaft verantwortlich, da Felix Niebergall aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. (rax)

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