Kreis Kusel Im Vorschulalter beginnen

SCHÖNENBERG-KÜBELBERG. Wie begeistert man Kinder frühzeitig für Sport? Diese Frage versuchte die Fachtagung „Bewegungsförderung für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter“ der Sportjugend Pfalz zu beantworten. Vorträge und Praxisworkshops lieferten den 75 Teilnehmern im Schulzentrum Schönenberg-Kübelberg darüber hinaus Ideen für eine spielerische Sportförderung, die auch die Erwachsenen wiederholt zum Lachen brachten.

„Mit Sportförderung fängt man am besten im Vorschul- oder Grundschulalter an“, sagt Stefan Leim, Vorsitzender der Sportjugend Pfalz. Durch sportliche Betätigung in jungem Alter könne Konzentrationsproblemen, Stress und Übergewicht vorgebeugt werden. „Kinder sind neugierig, wollen entdecken, lernen und erleben“, ergänzt der Vorsitzende. 75 Personen – Erzieher, Übungsleiter und Lehrer – sind an diesem Samstag bei der Fachtagung im Schulzentrum Schönenberg-Kübelberg dabei. Nach einem Vortrag von Rolf Schwarz, Professor an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe, der das Modell eines bewegungsfreundlichen Kindergartens und systematischen Sportunterrichts vorgestellt hat, geht es für die Teilnehmer in die Sporthalle. Dort wird in verschiedenen Workshops vermittelt, wie Sportförderung für Kinder aussehen kann. Im ersten Hallendrittel laufen die Teilnehmer wild durcheinander. „Seitlich laufen“, „die Hände auf den Rücken“ und „jetzt hüpfen wie ein Hase“, hallt es durch die Halle. Binnen Sekunden werden die verschiedenen Kommandos umgesetzt. „Es geht dabei um die Koordination. Das brauchen die Kinder in diesem Alter. Und durch die verschiedenen Kommandos werden die Übungen auch nicht langweilig“, sagt Nicolas Fröhlich, Referent des Deutschen Leichtathletikverbandes, und ergänzt: „Was im Kindesalter verpasst wird, ist als Erwachsener sehr schwer zu erlernen.“ Es gehe darum, „vom starren 50-Meter-Lauf wegzukommen“. Lauftraining und die Vermittlung der richtigen Lauftechnik müsse im jungen Alter spielerisch sein, weiß Stefan Leim. In der Nachbarhalle werden verschiedene Bewegungsübungen für Kinder vermittelt. „Hierzu soll alles verwendet werden, was die Turnhalle so hergibt“, sagt Leim. Turnbänke, verschiedene Matten, Seile, Kästen, Barren werden in einem Parcours aufgebaut, den es von den Teilnehmern zu überwinden gilt. „Teilweise geht es auch darum, sich Ängsten zu stellen, um selbstbewusster aus den Übungen zu kommen“, erläutert Leim den Sinn hinter den Gerätelandschaften. Ein Beispiel: der Sprung von einem zum anderen hohen Kasten, der rund einen Meter entfernt steht. Lautes Lachen hallt aus der Nachbarhalle. „Ihr fangt schon an wie die kleinen Kinder“, ruft Referent Fröhlich lachend. Die umgehende Antwort der Teilnehmer: „Das liegt an den Übungen.“ In Zweiergruppen sollen Reaktion und der Sprintstart vermittelt werden. Hierzu rollt ein Teilnehmer einen Tennisball durch die Beine des vor ihr stehenden Partners. Dieser sprintet den Ball hinterher und versucht, ihn zu stoppen, in dem er sich auf ihn setzt. Kurzum: Die meisten Versuche scheitern. „Beim Sport geht es – egal in welchem Alter – um Spaß“, wirft Leim ein, der das muntere Treiben in den Sporthallen von der Tribüne aus beobachtet. Etwas ruhiger geht es im Musiksaal des Schulzentrums zu. Dort informiert die Krankenkasse AOK über das Programm „Jolinchen Kids – Fit und gesund in der Kita“. Das Programm vereine ausgewogene Ernährung, sportliche Betätigung sowohl der Kinder als auch der Erzieher sowie die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern, informiert Sandra Busch, Mitarbeiterin der Krankenkasse. (hlr)

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