Kreis Kusel Glanzpunkt in der Slalomlandschaft

ALTENGLAN. Der Nordbadener Alexander Bärtl ist der Bergkönig am Dreikönigszug. An beiden Wochenend-Tagen gewann der Pilot im Opel Kadett C die Gesamtwertung beim Bergslalom des Motorsportclubs Potzberg Altenglan. 232 Piloten hatten die zweitägige Herausforderung angenommen, gegen die Uhr den Berg hinaufzufahren. Hinzu kam ein stattliches Fahrerfeld bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen.

Bärtl, der 40-jährige Haustechnikplaner aus Remchingen (Baden-Württemberg), zählte von Anfang an zum erlesenen Kreis der Favoriten, hatte bereits im Vorjahr mit einem vierten Platz beim stark besetzten Rhein-Neckar-Slalom-Pokal überzeugt. Am Wochenende lenkte er seinen Opel Kadett C sicher und zielstrebig die 1000 Meter lange Strecke hinauf. 1,46 Sekunden betrug sein Vorsprung am ersten Tag nach zwei Wertungsläufen auf Sebastian Weißwange aus Hemsbach, den Gewinner des Rhein-Neckar-Pokals 2012, der ebenfalls einen Opel Kadett C pilotierte. Geschwindigkeit war beileibe nicht alles beim Potzbergslalom. Dass sich geworfene Pylone in der Wertung deutlich bemerkbar machen, das bekamen gleich mehrere Piloten zu spüren. So auch die Konkurrenz in der Klasse der verbesserten Fahrzeuge über 1800 Kubikzentimeter Hubraum. Am zweiten Tag blieb Alexander Bärtl wieder fehlerfrei und fuhr einen Vorsprung von 3,7 Sekunden heraus. Hauptgrund für den großen Vorsprung: Sein ärgster Verfolger, Berthold Scholz aus Viernheim, warf bei seiner zweiten Wertungsfahrt einen Pylonen und erhielt dafür einen Zeitzuschlag von drei Sekunden. Von der Rallyesparte umgestiegen in den Automobil-Slalom-Sport ist der Thallichtenberger Jörg Oehlmann. Der gebürtige Saarländer hatte in sechs Monaten einen VW Golf aufgebaut und startete in der Klasse der Serienfahrzeuge bis 1800 Kubikzentimeter Hubraum. Am ersten Tag überzeugte der 45-Jährige mit einem ausgezeichneten dritten Platz bei einem Rückstand von 0,86 Sekunden. Nicht so optimal lief es für ihn am Sonntag. Wegen fehlenden Benzindrucks konnte er die Leistung nicht vollkommen abrufen und musste sich mit dem zehnten Platz begnügen. Dennoch bleibt er zuversichtlich in seiner ersten Slalom-Saison. Ziel sei es, Erfahrungen auf den engen Strecken zwischen den Pylonen zu sammeln. Vier Jahre lang hat Timo Klemm aus Nußbach an seinem VW Golf gewirkt und nun ein sehenswertes Modell an den Start gebracht. Der 39-Jährige ging die Fahrt den Berg hinauf gelassen an und absolvierte in seinem ersten Wettbewerb zwei Sicherheitsläufe. Dies gelang ihm, er blieb fehlerfrei. Durch die Veränderungen an der Motorleistung startet er in der Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 1800 Kubikzentimeter Hubraum und kam hinter Heinz Schneider (Brücken, VW Polo) und Michael Reinheimer (Theisbergstegen, Opel Corsa A) am Sonntag auf den 23. Platz. Die Fahrt habe ihm Freunde gemacht, berichtete Klemm später – er wird weiterhin im Automobil-Slalom zu sehen sein. Auch in den sogenannten kleinen Klassen wurde spannender Motorsport geboten. Patrick Spahr aus Neckarwestheim gewann an beiden Tagen die Klasse der Serienfahrzeuge bis 1400 Kubikzentimeter Hubraum. Am Samstag erzielte er im VW Polo einen Vorsprung von 0,06 Sekunden auf Gerald Wörthwein (Stettfeld) im gleichen Fahrzeugtyp, am Sonntag betrug sein Vorsprung 0,42 Sekunden. Noch enger war die Entscheidung am Samstag in der Klasse der Serienfahrzeuge bis 1800 Kubikzentimeter Hubraum. Es siegte der saarländische Nachwuchsfahrer Steffen Stroh aus Wadern im Suzuki Swift vor dem Routinier Werner Pfleger (Wittlich, Toyota Corolla) mit einem Vorsprung von 0,03 Sekunden. Seinen Erfolg wiederholte der Saarländer am Sonntag bei 0,97 Vorsprung vor Patrick Mockler (Weingarten) im BMW 318 ti. Dass Motorsport durchaus gefährlich sein kann, das musste Frank Krahl aus Klingenmünster am Potzberg erfahren. Er setzte am Sonntag seinen Porsche 911 neben der Strecke an einen Baum und fügte ihm beträchtlichen Schaden zu. Dank der Sicherheitsvorrichtungen stieg der Südpfälzer unverletzt aus seinem Fahrzeug, der am Tag zuvor in der Klasse der Serienfahrzeuge mit mehr als 1800 Kubikzentimeter Hubraum den vierten Platz belegt hatte. Schnellste Pilotin war an beiden Tagen Regina Kuhn aus Saarbrücken, die einen verbesserten VW Polo über die Slalomstrecke bewegte. Ein positives Resümee zogen am Sonntagabend der erste Vorsitzende Hans-Peter Baehr und die beiden Slalomleiter Torsten Müller und Alexander Mühlhoff, die auch in diesem Jahr wieder einen Glanzpunkt in der Slalomlandschaft gesetzt haben. Gepunktet wurde zur ADAC-Pfalzmeisterschaft, zum Rhein-Neckar-Pokal sowie am Sonntag zur saarländischen Automobil-Slalom-Meisterschaft und zur südwestdeutschen Automobil-Slalom-Meisterschaft. (llw)

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