Kreis Kusel Eine WM für Mediziner

Könnt ihr euch vorstellen, dass euer Zahnarzt Weltmeister ist? Oliver Spiekermann aus Waldmohr ist einer. Aber nicht im Bohren oder im Setzen von Zahnfüllungen – darin gibt es nämlich keine WM! Dennoch können in medizinischen Berufen Beschäftigte – nicht nur Zahnärzte – aus aller Welt jedes Jahr gegeneinander antreten: bei den Medigames, den Sportweltspielen der Medizin und Gesundheit. In diesem Jahr fand dieser Wettbewerb zum 35. Mal statt – diesmal in Wels, einer österreichischen Stadt in der Nähe von Linz. Angefangen hat alles im Jahr 1980 in Cannes (Südfrankreich). Die Journalistin Liliana Laplaine hatte damals die Idee, Sportwettkämpfe für Menschen aus medizinischen Berufen zu organisieren. Die Medigames funktionieren genau so wie große Meisterschaften für aktive Sportler. „Es gab sogar Vor- und Endrunden“, berichtet Oliver Spiekermann, der Zahnarzt aus Waldmohr. Und selbst Dopingkontrollen habe es gegeben. Eine Woche lang haben die Wettkämpfe gedauert, in 24 Disziplinen wurden die Medi-Weltmeister ermittelt. Oliver Spiekermann hat den Titel im Kraftdreikampf errungen. Dieser setzt sich zusammen aus Kniebeugen, Bankdrücken (dabei muss man auf dem Rücken liegend ein Gewicht stemmen) und Kreuzheben (im Stehen ein Gewicht hochheben). Der Waldmohrer hat auch im Kugelstoßen und im Speerwerfen mitgemacht. Es gibt bei den Medigames aber auch zum Beispiel Fußball, Tennis, Schach oder Golf. Und da sich schon mal so viele Leute aus einem Berufsfeld versammelt haben, werden auch Vorträge gehalten – zum Beispiel über Sportmedizin und Diabetes. So lässt sich die Arbeit mit dem Hobby Sport verbinden. (jbw/tmü)

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