Hüffler „Die Zuckerbanditen“: Selbsthilfegruppe für diabeteskranke Kinder und deren Eltern

Erkrankte müssen regelmäßig Insulin spritzen oder das Hormon über eine Pumpe erhalten.
Erkrankte müssen regelmäßig Insulin spritzen oder das Hormon über eine Pumpe erhalten.

Durch die Diagnose Diabetes Typ 1 wird der Alltag ziemlich auf den Kopf gestellt. Das ist auch die Erfahrung von Celine und Benny Kreutz, den Eltern des kleinen Julius. Das Paar will eine Selbsthilfegruppe für diabeteskranke Kinder und deren Eltern gründen.

Die Diagnose erhielten sie im August 2021, als ihr Sohn 23 Monate alt gewesen sei, schildert Benny Kreutz. „Nichts war mehr so wie früher, und der Alltag stellte uns täglich vor neue Herausforderungen. Es gab viele offene Fragen und Ängste“, berichtet der Vater mit Blick auf zahlreiche stationäre Krankenhausaufenthalte, um die Insulinzufuhr einzustellen. Dank der Unterstützung eines Diabetes-Teams habe die Familie gelernt, die Krankheit zu akzeptieren und damit zu leben. Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung. Beim Typ 1, der im Gegensatz zum Typ 2 schon bei Kindern und Jugendlichen auftritt, kann der Körper kein Insulin produzieren. Personen mit Typ-1-Diabetes müssen daher Insulin spritzen oder das Hormon über eine Pumpe erhalten. Das Hormon sorgt dafür, dass der Zucker aus der Nahrung verwertet wird.

Gründungsveranstaltung am 19. Juni

Mittlerweile läuft es bei Familie Kreutz gut, aber „es ist eine Herausforderung mit einem kleinen Kind“, sagt der Vater. Julius habe zwar eine Insulin-Pumpe, aber die Werte seien dennoch nicht immer stabil. Um sich mit anderen auszutauschen, gründen sie nun die Selbsthilfegruppe „Zuckerbanditen“. Die Gruppe könne ein „sicherer Hafen“ sein, in dem man sich gegenseitig helfen, unterstützen und vor allem auch voneinander lernen könne, hofft der Vater. Zudem sollen die Kinder die Möglichkeit haben, sich kennenzulernen, um zu erfahren, dass sie mit Diabetes nicht allein sind. Deshalb sollen Spiel und Spaß nicht zu kurz kommen. Da seine Frau Erzieherin ist, habe sie einige Ideen und Tipps, verrät Kreutz.

Die Gruppe solle so offen wie möglich gestaltet werden, wünscht sich Kreutz. Anmeldungen seien hilfreich, aber nicht zwingend. „Sollte ein Treffen spontan in euren Zeitplan passen, kommt einfach vorbei“, schreibt Kreutz auf dem Internet-Blog diezuckerbanditen.blogspot.com. Dort sollen künftig auch die Termine der monatlich vorgesehenen Treffen veröffentlicht werden. Die Gruppengründung wird unterstützt durch die Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (Sekis) in Trier. Laut Sekis besteht eine Kooperation zu medizinisch geschultem Personal, das in regelmäßigen Abständen auch inhaltliche Beiträge anbieten wird.

Info

Das erste Treffen findet am Montag, 19. Juni, 17 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Hüffler, Schulstraße 11, statt. Die Kinder können sich auf dem Gelände frei bewegen und den Spielplatz erkunden. Kontakt per E-Mail an diezuckerbanditen@gmail.com.

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