Dittweiler Die letzte Ruhestätte wird teurer: Friedhofsgebühren angehoben

Ein Urnengrab kostet jetzt 600 Euro.
Ein Urnengrab kostet jetzt 600 Euro.

Die Friedhofsgebühren steigen. Für viele verschiedene Grabarten müssen die Bürger nun mehr bezahlen. Deutlich mehr kostet eine Beerdigung nun für Menschen, die nicht aus der Gemeinde stammen.

Hauptgrund der neuerlichen Gebührenanhebung dürfte die Forderung der Kommunalaufsicht sein, dass Kommunen einen Deckungsgrad ihres Friedhofswesens von 80 Prozent erreichen sollen. Das heißt: Alle Kosten, die auf dem Friedhof anfallen, sind aus Einnahmen und Gebühren zu finanzieren. Einnahmen kommen ausschließlich aus Bestattungen. Rein statistisch beträgt die durchschnittliche Sterberate etwa ein Prozent der Einwohnerzahl einer Gemeinde. Für Dittweiler, mit 960 Einwohnern, wären das rund zehn Sterbefälle pro Jahr.

Grabgebühr für „Auswärtige“ erhöht

Dittweilers Ortsbürgermeister Winfried Cloß und die Gemeindevertreter wollen in mehreren Schritten eine jährliche Deckung von 80 Prozent erreichen. Also standen die Nutzungsentgelte für Grabstätten einmal mehr auf dem Prüfstand. So sollen die Nutzungsgebühren für Tiefengräber von 750 Euro auf 1250 Euro angehoben werden. Die Nutzungsgebühr für ein Urnengrab legte das Gremium auf 600 Euro fest. Eine Wahlurnengrabstätte, also ein Urnengrab, in dem zwei Urnen beigesetzt werden können, verteuerte der Rat von 150 Euro auf nun 750 Euro. Für eine Baumurnengrabstätte verlangt die Gemeinde künftig 780 Euro.

Einvernehmlich war auch der Beschluss, dass für „Auswärtige“ ein Aufschlag von 50 Prozent erhoben werden soll. Weiter folgte der Rat der Empfehlung von Janine Bommer, Sachbearbeiterin der Friedhofsverwaltung, bereits im nächsten Jahr die Gebühren auf Basis einer neuen Kalkulation anzupassen. Dann soll auch über die Nutzungsgebühr der Leichenhalle beraten werden.

Gemeinde muss Pflegekosten für Anlage stemmen

Welche Ausgaben stehen eigentlich den Einnahmen Gegenüber? Da sind einmal die Pflegekosten der Friedhofsanlage zu nennen. Diese Arbeiten werden in den meisten Dörfern von den Gemeindearbeitern übernommen, deren Stundensatz von der Verwaltung umzulegen ist. Auch Wege und Einfriedungen auf dem Friedhofsgelände sowie Aussegnungshallen oder – wie in Dittweiler – eine Leichenhalle verursachen Kosten für die Gemeinde.

Für die Sanierung der Leichenhalle hatten die Ortsgemeindevertreter im Oktober Aufträge von fast 270.000 Euro vergeben. Diese Ausgaben werden über langjährige Kredite finanziert und belasten langfristig das Friedhofswesen.

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