Kreis Kusel Auftakt mit einem Gruß aus dem Jenseits

„Classic meets Musical“ lautete der Titel eines Konzertes am Sonntag im Haus der Begegnung in Meisenheim. Mit 23 Liedern und Instrumentalstücken begeisterte das „Kleine Kammermusik-Ensemble“ seine Zuhörer.

Das Ensemble besteht aus fünf Musikern, die zwischen Bingen und Bad Kreuznach zu Hause sind, und sich seit 2010 zum gemeinsamen Musizieren treffen. Die Leitung hat Musikdirektor Heinz-Gunther Ackva, der die Sänger auf dem Klavier und dem E-Piano begleitet. Auch Norma Lukoschek unterstützte die Vokalisten mit der Bass- und der Querflöte. Besonders virtuos waren ihre Instrumentalstücke, die sie auf drei verschiedenen Flöten (Sopran- und Renaissanceflöte und irische Konzertflöte) spielte. Die Gesangsstücke wurden von den Sopranistinnen Juliane Graß und Daniela Herber und von Markus Engert (Tenor) vorgetragen. Durch das Programm führte Dorothee Gutermilch, die die Stücke und Komponisten kurz und humorvoll vorstellte. Der erste Teil begann mit dem Lied „Over the rainbow“. Es wurde vom gesamten Ensemble vor dem Eingang des Saales gesungen und war gedacht als Gruß des früh verstorbenen hawaiianischen Sängers Kamakawiwo’ole aus dem Jenseits. Dann gab es Kostproben aus klassischer Musik von der Renaissance (Monteverdi) bis ins 19. Jahrhundert (Brahms, Grieg). Das Lied „Prayer“, mit dem Rolf Løvland und Fionnuala Sherry 1995 den Eurovision Song Contest gewonnen hatten (damaliger Titel „Nocturne“), war bereits eine Einstimmung in den zweiten Teil. Hier boten die Sänger Melodien aus Filmen und bekannten Musicals. Hatten sie bereits im ersten Teil ihren Vortrag mit Gesten wirkungsvoll unterstützt, waren es jetzt fast schon szenische Darbietungen bei den gefühlvoll vorgetragenen Liedern aus Bernsteins „Westside Story“ und Webbers „Phantom der Oper“. Mit dem Lied „Schau auf die Welt“ verabschiedete sich das Ensemble. Die Vokalisten verfügen über sehr klare Stimmen und ein beachtliches Volumen. Obwohl sie die Musik nur als Hobby betreiben, war ihre Darbietung professionell. Gleichzeitig wirkten sie in ihrem Auftreten natürlich und bescheiden. Das Konzert zeigte, dass kein großer Chor erforderlich ist, um ein aufmerksames Publikum zwei Stunden lang zu fesseln. Es bedankte sich mit einem kräftigen Applaus.

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