Kusel Wasser marsch!

Ein neuer, spaßiger Trend im Internet hält derzeit die Feuerwehren im Landkreis auf Trab: die „Cold Water Challenge“. Dabei müssen die Wehrleute auf möglichst kreative Weise mit kaltem Wasser in Berührung kommen und sich filmen lassen. Den „Wettbewerb“ haben unter anderem die Wehren in Waldmohr, Schönenberg-Kübelberg und Altenkirchen gemeistert, doch täglich werden weitere Löscheinheiten herausgefordert. Die einen finden’s klasse – andere wiederum können dem neuen Trend nichts abgewinnen.

Via Facebook und Youtube ist der feuchte Spaß Anfang Mai aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland geschwappt und vor einigen Tagen auch im Kreis Kusel angekommen: Eine Feuerwehreinheit dreht einen kurzen Film, wie sie auf lustige Art und Weise nass wird, und nominiert anschließend drei weitere Wehren, es ihr gleich zu tun. Schaffen die Nominierten das nicht innerhalb von 24 Stunden, müssen sie ihren Herausforderern ein Grillfest spendieren. Vor einigen Monaten geisterte ein ähnliches Konzept durch die Sozialen Netzwerke: die Biernominierung. Damals galt es, möglichst schnell eine bestimmte Menge Bier „auf Ex“ zu trinken, da sonst ein ganzer Kasten für den Herausforderer fällig werde. Doch bei der „Cold Water Challenge“, der „Kaltwasser-Herausforderung“, steht der Spaß im Vordergrund - was die immer zahlreicheren Videos im Internet beweisen. Die Feuerwehr Waldmohr etwa, die wohl im Landkreis die erste nominierte Wehr war (und von der Feuerwehr Ottweiler-Fürth herausgefordert wurde), hat einen aufwendig produzierten Film auf ihrer Internetseite hochgeladen. Ohne zu viel zu verraten: Der gefilmte „Einsatz“ endet im kühlen Nass des Waldmohrer Freibads. „Wir wollten auf jeden Fall etwas Gescheites auf die Beine stellen und haben uns auch sehr angestrengt“, sagt Marcel Roth von der Feuerwehr Waldmohr. Gut 20 Feuerwehrmitglieder beteiligten sich am Freitag an den Dreharbeiten, unterstützt vom Personal des Freibads. Gedreht habe man den Film mit einer hochwertigen Spiegelreflexkamera und einer wasserdichten Digitalkamera: „Wir waren fast den ganzen Tag unterwegs, um 23.30 Uhr konnten wir den Film dann hochladen. Das war eine Punktlandung.“ Bei der Mannschaft sei der Videodreh gut angekommen: „Für die Kameradschaft ist das eine tolle Sache, wer Zeit hatte, war dabei.“ Ähnlich sieht es Vanessa Rübel von der FFW Herschweiler-Pettersheim: „Bei uns war jeder von der Idee begeistert. Nur das Wetter hat am Sonntag nicht so recht gepasst. Aber es heißt ja auch ,Cold Water Challenge’.“ Fast den ganzen Nachmittag sei man mit Filmen und Schneiden beschäftigt gewesen. Die Krux an der Herausforderung: es muss schnell gehen. Doch an Stress sind Feuerwehrleute schließlich gewöhnt. Pascal Zimmer, der stellvertretende Wehrführer von Altenkirchen: „Wir wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Schönenberg nominiert – dann ging alles schnell.“ Am Sonntag habe man sich getroffen, Ideen ausgetauscht und ein Video auf die Beine gestellt. Zimmer: „Das war super, nur das Wasser war (...)kalt.“ Gestern hätten beispielsweise die Feuerwehren in Krottelbach, Rothselberg und Jettenbach ihre Videos ins Internet hochladen müssen – die drei Gemeinden wurden von der Wehr in Kollweiler (Kreis Kaiserslautern) nominiert. Ob eine Wehr bereits ein Grillfest für ihre Herausforderer organisiert hat, ist nicht bekannt. Freuen dürften sich die Waldmohrer, die am 30. Mai unter anderem die Wehr von Kusel herausgefordert haben: Aus der Kreisstadt war bis gestern noch kein Video auf Youtube zu finden. „Die sind uns jetzt ein Grillfest schuldig“, sagt der Waldmohrer Wehrführer Stefan Reichhart lachend. Auch die Wehr in Herschweiler-Pettersheim hat ihre Kollegen in Kusel nominiert. Fest einplanen sollten die Kollegen im Süden die Fete besser nicht: Kusels Wehrführer Jürgen Oster macht ihnen wenig Hoffnung: „Wir haben genug andere Arbeit, außerdem muss man ja nicht alles mitmachen.“ Zwar wolle sich die Wehrführung noch mal besprechen, die Chancen auf ein Video der Kuseler Wehr schätzt Oster allerdings äußerst gering ein. Heute müssten, wenn sie die „Cold Water Challenge“ von Dunzweiler annehmen, unter anderem die Wehren von Lauterecken und Quirnbach nass werden – und sich dabei filmen.

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