Kusel Stadthalle kommt

Rechtzeitig vor dem Wahlkampf hat Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer seine Pläne für ein internationales Kongresszentrum in Lauterecken präsentiert. Einen Zuschussantrag für die 865 Millionen Euro Kosten hat er bereits nach Mainz geschickt. „Wennse net zahle wolle, mache ma widder en Schweigemarsch. Des hot schun beim Schloss geklappt.“

Die fehlende Stadthalle steht schon lange ganz oben auf der Agenda des 76-jährigen Stadtoberhaupts. Nicht nur, dass es den Lauterecker Vereinen an einem adäquaten Versammlungsraum mangelt, seit das Turnerheim so langsam vor sich hingammelt. Steinhauer will auch die Funktion Lautereckens als Mittelzentrum durch ein Kongress- und Tagungszentrum samt Hotel stärken. Am Stadtrat vorbei („Mit denne kannsche jo nix mache, die wolle alles kontrolliere“) haben er und sein für Festivitäten zuständiger Beigeordneter Günter Lüers deshalb einen renommierten Architekten mit den Planungen beauftragt. Ein erstes Modell hat er gestern vorgestellt, dabei vor allem die Idee für das Dach gepriesen, das mit seiner Wellenform kunstvoll die Wasser von Glan und Lauter aufnehme. Einziges Manko sei, dass das mit 111 Metern künftig höchste Gebäude im Kreis Kusel sogar das geliebte Schloss überragt. Steinhauer: „Vielleicht misse ma do de Turm e bissje heher mache.“ Den zarten Hinweis, der Entwurf ähnle verteufelt einem Bau in Hamburg, verwies Steinhauer ins Reich der Fabeln. Immerhin werde das Lauterecker Projekt einen Meter höher und eine Million Euro billiger als die Elphi. Laut Steinhauer liegen bereits erste Buchungsanfragen für das Kongresszentrum vor. Neben der Vereinigung der Kleintierzüchter Buxtehude-West und der Organisation Oliven-exportierender Dörfer in Nordapulien hat auch das VdK Kleinwinterheim Interesse gezeigt.

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