Kusel Schafweide

Niederstaufenbach. Das Projekt halboffene Weidelandschaft im Reichenbachtal wird kommen. Davon ist Willi Junk, Projektleiter beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz (DLR) überzeugt. Ziel sei, bis Sommer die Genehmigung zu haben, im Herbst die Trasse zu schieben und im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen.

Wie mehrfach berichtet, hatte es - vor allem unter den Jägern - Diskussionen über das Projekt gegeben. Hintergrund ist, dass - wie schon seit 2006 geplant - der Radweg zwischen Niederstaufenbach und Altenglan gebaut und damit eine Lücke geschlossen werden soll. Damit ist nämlich der Barbarossa- mit dem Glan-Blies-Weg verbunden.

Während dieses 1,3 bis 1,7 Millionen teure Vorhaben auch unstrittig ist, sorgt das zweite, damit verbundene Projekt für Auseinandersetzungen. Als landespflegerische Ausgleichsmaßnahme ist nämlich im Reichenbachtal eine sogenannte halboffene Weidelandschaft geplant. Auf einer Fläche von 30 Hektar - ursprünglich waren 43 vorgesehen - zwischen Friedelhausen und Altenglan sollen künftig Heckrinder und Konikpferde gehalten werden. Diese sogenannten Robusttiere können das ganze Jahr über draußen sein und benötigen keine Zufütterung oder Pflege.

Als Träger des Projektes hat sich der Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz angeboten, der bereits fünf solcher Beweidungsprojekte in Rheinland-Pfalz betreibt. Dafür wurde eine eigene Gesellschaft, die Agrar-GmbH, gegründet. Vor Ort arbeitet diese auf 430-Euro-Basis mit Tierbetreuern zusammen, die regelmäßig nach den Tieren schauen.

Der Landkreis Kusel hatte angeregt, statt der Heckrinder - eine Nachzüchtung der Auerochsen - dort Glanrinder zu halten. Das sei aber vom Ministerium in Mainz negativ beschieden worden, sagt der Projektleiter. Deswegen hatte sich auch der Landkreis im vorigen Sommer aus dem Projekt zurückgezogen. Außerdem verwies die Kreisverwaltung auf Bedenken der Jäger wegen der Umzäunung des Gebietes. Diese hatten unter anderem befürchtet, dass Rehe im Reichenbachtal keine Rückzugsmöglichkeiten mehr fänden oder Wildschweine ihre gewohnten Routen verlegen und Flurschäden auf anderen Grundstücken anrichten könnten.

Der Vorschlag, dass ein Schäfer mit seinen Tieren das Gebiet pflegen könnte, war nach Angaben von Willi Junk

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