Kusel Premiere weitgehend gelungen

Am Wochenende fand auf der Marktwiese in Kusel die Handels- und Handwerksmesse, kurz H&H statt – dieses Jahr zum ersten Mal in Kooperation mit der Waldmohrer Gewerbeausstellung Gewa (wir berichteten). Besonders am gestrigen Sonntag war der Besucherzuspruch für die meisten Aussteller durchaus zufriedenstellend.

Recht schleppend sei es am Eröffnungstag losgegangen, so die einhellige Meinung der befragten Aussteller. Viele hielten den Freitag fast schon für einen „verlorenen Tag“, da nur sehr wenige Menschen zur Messe gekommen seien. Doch am Samstag und Sonntag fanden dann mehr Besucher den Weg in die Kreisstadt, so dass das Fazit am Ende doch recht positiv ausfiel. „Die Leute sind sehr interessiert und stellen viele Fragen“, bescheinigt Jochen Conrath, Inhaber des Restaurants „Zur Wasserburg“ in Reipoltskirchen. Am gemeinsamen Messestand des Restaurants und des „Pfälzer Berglands“ seien besonders die regionalen Produkte der Kulinarischen Landstraße und die aktuellen Wanderkarten stark nachgefragt worden. Auch der Computerfachmann Helge Stolz zog ein positives Résumé der Messe. „Ich bin sehr zufrieden, das Interesse der Leute war besonders im Bereich der Internetsicherheit groß. Generell finde ich es gut, dass Kusel eine solche Messe auf die Beine stellt“, sagte Stolz, der noch einen weiteren interessanten Aspekt ins Spiel bringt: „Vielleicht sollte man sich überlegen, die Messe mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu verbinden, das könnte eventuell noch mehr Leute anziehen.“ Nicht ganz so gut fällt dagegen das Fazit von Jörg Wagner, Betriebsleiter des Kuseler Autohauses Rittersbacher aus. „Es war ganz okay, hätte aber durchaus um einiges besser sein können. Ich kann allerdings jetzt schon sagen, dass wir im kommenden Jahr in Waldmohr nicht mit dabei sein werden. Für uns als Kuseler Autohaus bringt das einfach nichts – eine Beteiligung dort wäre höchstens in Verbindung mit der Landstuhler Niederlassung denkbar.“ Etwas anders sieht das Jochen Beckhäuser vom gleichnamigen Autohaus in Nohfelden-Wolfersweiler: „Wir hätten uns zwar auch mehr Besucher in Kusel gewünscht, sind aber bereits jetzt gespannt, wie es im kommenden Jahr in Waldmohr aussieht.“ Beckhäuser ist einer der Aussteller, die das vergünstigte Zwei-Jahres-Angebot der H&H und der Gewa genutzt haben. Doris und Michael Wagner, die an ihrem Messestand Magnetschmuck anboten, waren zum ersten Mal in Kusel, in den vergangenen Jahren aber bereits in Waldmohr vertreten. Daher hatten sie eine gute Vergleichsmöglichkeit der beiden Messen. „In Waldmohr war im letzten Jahr etwas mehr los, obwohl der Sonntag hier in Kusel dann doch ganz gut besucht war. Im Vergleich zu Gewa ist der Besucherzuspruch aber recht ähnlich“, so Doris Wagner. Hugo Klingbeil, Organisator der Waldmohrer Gewerbeausstellung, zeigte sich alles in allem zufrieden mit der gemeinsamen Premiere. „Die Resonanz ist durchaus gut, und ich denke, diese Kooperation bringt allen Beteiligten Vorteile. Wir freuen uns schon jetzt auf die Zusammenarbeit in der Zukunft, gerade auch weil wir auf Augenhöhe miteinander verkehren.“ Laut Klingbeil soll die Gewa im kommenden Jahr auch um einen Tag verlängert und wie die Kuseler H&H-Messe auch bereits am Freitag eröffnet werden. Sein Kuseler Pendant, Friedrich Beck von den Stadtwerken, fand ebenfalls positive Worte für den Verlauf der Handels- und Handwerksmesse. „Wir sind durchaus zufrieden. Es gab keine großen Leerlaufzeiten, die Messe war gut besucht – wir können uns nicht beschweren“, fasste Beck zusammen. Erfreulich sei es, dass auch einige neue Aussteller aus dem Südkreis hinzugekommen seien, obwohl man sich diesbezüglich erst für die H&H-Messe im Jahr 2017 einen Vorteil aus der Kooperation mit der Gewa versprochen habe. Die Kritik mancher Aussteller wegen des Eröffnungstags wollte Beck jedoch nicht teilen. „Ich sehe den Freitag dennoch positiv. Es war zwar vielleicht nicht ganz so viel los, aber gerade das nutzen viele Interessierte, um sich einmal in aller Ruhe und ohne den ganz großen Messetrubel drumherum beraten zu lassen.“ Für die Zukunft wünscht sich der Organisator, dass wieder mehr Kuseler Unternehmen das Angebot einer solchen Messe nutzen. „ Aus unserer Erfahrung kann ich nur sagen, dass direkte Gespräche in einer neutralen Atmosphäre immer eine positive Resonanz bringen und auch im Nachgang viele Geschäftsabschlüsse zustande kommen. Es wäre schön wenn wieder mehr Kuseler Geschäftsleute dazu beitragen würden das Image unserer Stadt hochzuhalten und ihre Verbundenheit mit Kusel zeigen“, plädiert Beck. Unter anderem fehlte mangels Resonanz ihrer Mitglieder die IG Kusel. (dbu)

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