Kusel Nebenbei bemerkt...:

Sie hat ein bisschen für Wirbel gesorgt, die IHK-Standortumfrage. Denn die Unternehmer, die sich an der Umfrage beteiligt hatten, gaben Kusel nur die Gesamtnote 3,3. Ein glattes befriedigend also. Den schlechtesten Wert unter zwölf Städten und Verbandsgemeinden in der Pfalz. Das verwundert den, der offenen Auges durch Kusel geht, nicht wirklich. Das zeichnete sich auch schon bei der IHK-Umfrage zwei Jahre zuvor ab – auch wenn man beide nicht miteinander vergleichen kann, weil diesmal Unternehmer aus der gesamten Verbandsgemeinde befragt wurden, zuvor waren es nur solche aus der Stadt selbst gewesen. Dass es 380 Unternehmen in der Verbandsgemeinde gibt, verblüfft. Auch dass immerhin 41 Unternehmer, elf Prozent, sich die Mühe machten, den umfangreichen Fragebogen auszufüllen, ist kein schlechter Wert. Vielleicht waren das auch genau jene, die sowieso unzufrieden sind. Auf jeden Fall gaben sie keine allzu guten Noten. Und die allerschlechtesten, nämlich eine 3,9, gab es für die Attraktivität der Innenstadt. 4,1, also noch eine schlechtere Note, bekam das kommunale Stadtmarketing. Das rief prompt den Bürgermeister der Verbandsgemeinde auf den Plan. Stefan Spitzer interpretierte die Umfrage auf seine Weise. Fand, dass die VG bei vielen Merkmalen gute und sogar überdurchschnittliche Werte erreiche. Eine, sagen wir mal, eigenwillige Interpretation. Klar gab es auch Faktoren, bei denen Kusel besser abgeschnitten hat als die restliche Pfalz. Aber es waren auch etliche schlechtere Noten dabei – und nicht die unwichtigsten. Als Konsequenz aus dem Ganzen will der Bürgermeister nun, dass sich Verwaltung und Gewerbetreibende zusammensetzen und darüber reden, was besser laufen könnte. Gute Idee. Nur: Warum nicht früher schon? Beendet haben wir – zumindest für dieses Jahr – vergangenen Freitag unsere Aktion „Redaktion vor Ort“. Nicht weniger als zehnmal waren jeweils zwei RHEINPFALZ-Redakteure für zwei Stunden in Gemeinden des Landkreises zu Gast. Trafen am weiß-blauen Zelt Hunderte von Lesern zum Gespräch bei Kaffee und Mineralwasser. Und, wir können es wieder sagen: schön war’s. Es gibt unvergessliche Momente – zum Beispiel den Besuch im Bosenbacher Schwimmbad bei 37 Grad. Richtig unangenehm war das Wetter nie – zum Abschluss in Steinbach gab’s sogar noch mal goldenen Oktober. Doch viel wichtiger ist es, dass jedes Mal wieder viele Frauen und Männer vorbeikommen, die mit uns reden, uns vielleicht auch einfach nur mal kennenlernen wollen. Das ehrt uns. Und wir versprechen: Wir kommen wieder!

x