Kusel Hilfe für Vierbeiner – und auch für Menschen

Heute ist Welttierschutztag. An diesem gedenken Tierschützer aus aller Welt dem berühmten Tierfreund Franz von Assisi – er wurde am 4. Oktober 1228 heiliggesprochen – und informieren über ihre Arbeit. Auch im Landkreis Kusel sind Tierschützer aktiv.

Der Tierschutzverein im Landkreis Kusel hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tieren, die in Not geraten sind und deren Besitzern zu helfen. Oberstes Ziel ist es, gemeinsam Probleme zu lösen und dem Leiden von Tieren vorzubeugen. Christine Fauß, die erste Vorsitzende des Vereins, erklärt, dass ein Hauptarbeitsfeld die Kastration freilebender Katzen ist: „Wir haben immer wieder Gebiete im Landkreis, in denen sich Katzen unkontrolliert vermehren. Normalerweise trat dieses Problem vermehrt im Frühjahr auf, doch durch die milden Winter wurden die Katzen früher rollig und somit war der richtige Moment der Kastration häufig schon verpasst, da viele Katzen bereits trächtig waren.“ Nadine Drumm, die Schriftführerin des Vereins, legt Katzenbesitzern nah, ihre Katzen selbst gleich kastrieren zu lassen. „Nächstes Jahr gibt es vom 19. bis 31. Januar die Gelegenheit, mit Unterstützung des Deutschen Tierschutzbundes 20 Prozent der Kastrationskosten erstattet zu bekommen. Die Rechnung muss über den Tierschutzverein beim Landesverband eingehen und wird dann über den Tierschutzverein wieder ausgezahlt. Das ist zwar auch für uns ein großer Arbeitsaufwand, aber wir sind froh, wenn diese Gelegenheit von Katzenhaltern genutzt wird“, erklärt Drumm. Wo Tiere in Not geraten, versucht der Verein zu helfen. Doch auch da gibt es für die Tierfreunde Grenzen, erklärt Fauß: „Viele rufen bei uns an, weil sie Missstände in ihrer Nachbarschaft beobachten und glauben, dass wir diese ohne weiteres beheben können. Wir dürfen Privateigentum jedoch nur mit Erlaubnis der Besitzer betreten. Eigentlich kommen wir um zu helfen, aber leider fühlen sich viele persönlich angegriffen. In Fällen, denen dringend nachgegangen werden muss, verständigen wir die Polizei.“ Ebenfalls zu den Aufgaben des Tierschutzvereines gehört die Vermittlung Haustieren, die in ihren ursprünglichen Familien nicht bleiben können. So kam zum Beispiel vor über einem Jahr eine etwa achtjährige Hundedame nach Herschweiler-Pettersheim zu Ulrike und Klaus Drumm. Seither trägt sie den Namen Sandy. „Wir vermuten, dass Sandy eine Mischung aus Cairn Terrier und Dackel ist. Wobei meine Arbeitskollegen meinten, dass bei den Ohren eine Fledermaus mitgemischt haben muss“, scherzt Klaus Drumm und krault dabei seine Hündin hinter den großen Ohren. Sandy war im Wald zwischen Herschweiler-Pettersheim und Wahnwegen gefunden worden. Man hatte sie an einem Baum angebunden und ihr auf den Kopf geschlagen, vermutlich mit einer Stange. Natürlich gab es anfangs Bedenken, ob ein Hund mit einer solchen Geschichte zur Familie passt. Daher vereinbarte man zunächst eine Probezeit für Sandy mit dem Tierschutzverein, denn mit den Enkelkindern musste sie sich auf jeden Fall verstehen. Diesen Test bestand Sandy aber mit Bravour, und wenn die Enkel zu Besuch kommen, ist die Freude auf beiden Seiten groß. Eigentlich wollte das Ehepaar keinen Hund mehr, seit sie ihren im Alter von 16 Jahren einschläfern lassen mussten. Doch nach gut zehn Jahren war der Wunsch nach einem Hund wieder aufgekommen: „So ein Tier im Haus tut der Seele einfach gut und es zwingt einen dazu, aktiv zu bleiben“, sagt Ulrike Drumm. Als Sandy dann bei Herschweiler-Pettersheim gefunden wurde, war das wohl ein Wink des Schicksals. (ini)

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