Kusel Essen, Kaffee, Informationen

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Das Konzept für das Kreis-Projekt „Bistro Café Bergland“ im ehemaligen Sporthaus Engler in der Kuseler Fußgängerzone nimmt Konturen an. Unter dem organisatorischen Dach des Verkehrsvereins Kuseler Musikantenland – nicht zu verwechseln mit dem gerade aufgelösten Verkehrsverein der Stadt Kusel – soll hier ein Mix aus Gastronomie und Serviceleistungen entstehen. Allerdings ist noch nicht alles in Stein gemeißelt.

Der Verkehrsverein des Kreises ist Mieter des Objekts. Er besteht aus 254 Mitgliedern – in erster Linie kommunale Gebietskörperschaften, Tourismus-Zweckverband, gastronomische Betriebe und einige Privatpersonen. Vorsitzender ist Landrat Winfried Hirschberger. Der Verein steuert auch den größten Brocken zu den geschätzten Investitionskosten von 300.000 Euro bei – nämlich 80.000 Euro seines Vereinsvermögens. Weitere 70.000 Euro sind Zuschuss aus dem europäischen Leader-Projekt. Zweimal 25.000 Euro kommen laut Projektleiter Dieter Korb aus dem Kreishaushalt für die dort angesiedelten Außenstellen von Wirtschaftsservicebüro und Tourist-Info. Fehlen also noch rund 100.000 Euro. Die reduzieren sich laut Korb um knapp 60.000 Euro, weil der Verkehrsverein vorsteuerabzugsfähig ist. Der Restbetrag – so das Projekt nicht ohnedies billiger wird – soll als Kredit von den Beteiligten aufgenommen werden. Der Verkehrsverein untervermietet die Räume an die verschiedenen Beteiligten – mit dem Ziel, Gewinn zu machen, sagte Korb. Deshalb investiere er auch die 80.000 Euro. Und beteiligt sind eine ganze Reihe von Organisationen und Personen. An erster Stelle steht hier Oliver Allmang, der in Horschbach das Restaurant „Alter Keiler“ betreibt und auch im Catering für Schulen wie das Kuseler Gymnasium aktiv ist. Er übernimmt quasi als weiteres Standbein das Bistro. Dieses soll seinen Schwerpunkt auf dem Mittagessen haben – und auf der Verwendung regionaler Produkte. Zudem soll dort Kaffee der Reismühle ausgeschenkt und verkauft werden. Geplant sind laut Kreisverwaltung 75 Sitzplätze. Durch den gerade beginnenden Abriss des Hauses hinter dem Gebäude entsteht ein Freisitz für rund 40 Plätze. Zudem kann zur Fußgängerzone hin ein kleiner Terrassenbereich mit 16 Plätzen eingerichtet werden. Das Bistro soll an sieben Tagen die Woche geöffnet sein. Geplant ist die Öffnung an Werktagen um 8 oder 8.30 Uhr bis etwa 18 Uhr. Die Wochenend-Öffnungszeiten stehen noch nicht fest. Beteiligt ist auch die Organisation „Kulinarische Landstraße“, der eine Reihe von Betrieben aus dem Kreis angehören, vor allem Restaurants und Selbstvermarkter. Deren Produkte sollen in dem Projekt ebenfalls angeboten werden – vom „Kir Kusel“ über Pralinen „Pfälzer Bergland“ bis hin zu heimischen Schnäpsen oder Marmeladen. Eine nicht unwesentliche Rolle als Beteiligter spielt der Kreis. Der will im Eingangsbereich sowohl touristische Informationen geben und Angebote machen als auch eine Anlaufstelle des Wirtschaftsservicebüros schaffen. Interessenten sollen dort dann also beispielsweise eine Draisinentour buchen oder Karten für regionale Veranstaltungen kaufen können; oder sich über Angebote zur Wirtschaftsförderung im Kreis informieren können. Schlussendlich ist der Kreis über seine Tochter Ikoku auch noch bei einem weiteren Bestandteil des Projekts dabei. Denn Ikoku soll zusammen mit dem Verein Zukunftsregion Westpfalz einen „Willkommensservice für Fach- und Führungskräfte“ bieten. Potenziellen und tatsächlichen Neubürgern sollen hier die Vorzüge der Westpfalz aufgezeigt, aber auch beispielsweise bei der Immobiliensuche oder bei der Kinderbetreuung geholfen werden. Zudem soll es ein Willkommenspaket geben oder ein Kennenlernprogramm organisiert werden. Korb betonte gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ, das Konzept stehe noch nicht endgültig fest. Vieles sei noch im Fluss. Gleiches gelte für die Planung. Er sei aber zuversichtlich, dass er bis Ende Januar Klarheit über die Details haben werde. Er ist auch davon überzeugt, dass sich die immer wieder zu hörende Kritik an dem Projekt bald legen werde – nicht wenige in und um Kusel fragen sich, warum ein öffentlich gefördertes Café, nun ist es ja ein Bistro, nur wenige Meter vom endlich wieder eröffneten, privat betriebenen Café Schwinn entstehen muss. Korb: „Wir versuchen doch, hier etwas Gutes für die Stadt Kusel und für den Kreis zu machen.“ (wop)

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