Kusel „Es fehlt nur ein kleiner Barhocker“

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Lohnweiler. Wie Hollywood-Schauspieler Kevin James im Film „Der Kaufhaus-Cop“ versuchten sich die Teilnehmer bei der gestrigen RHEINPFALZ-Ferienaktion im Segwayfahren auf dem Gelände des ehemaligen Pfälzerwald-Vereins Lohnweiler. Zunächst wurden auf einem von Segpark-Inhaber Siegfried Wolf aufgebauten Parcours Runden gedreht, dann ging es ab in die Natur.

Das Wetter meinte es gut mit den Teilnehmern der Ferienaktion gestern Nachmittag. Kaum war die Gruppe auf dem Gelände des ehemaligen Pfälzerwald-Vereins vollständig, spitzelte die Sonne heraus. Die neugierigen Blicke der Gruppe richteten sich auf die hinter Segpark-Inhaber Siegfried Wolf geparkten Fahrzeuge – die Segways. Zwei Räder, 48 Kilogramm schwer, eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde bei einer Reichweite von rund 30 Kilometern – und ein Neupreis von 8500 Euro. Das sind die wichtigsten Kerndaten der Fahrzeuge, mit denen die Gruppe sich auf den Weg machen sollte. Doch bevor es los geht, weist Wolf die Teilnehmer „in die Geheimnisse des Segwayfahrens ein“ und mahnt bereits zu Beginn: „Wir sind keine Spaßbremsen, doch die Erfahrung kann auch schmerzhaft sein. Zum Beispiel, wenn man ein Schlagloch zu spät erkennt und vom Segway fällt.“ Sicherheit geht vor. „Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen: Verlagert ihr das Gewicht auf die Zehenspitzen, werdet ihr schneller; gebremst wird, wenn ihr das Gewicht auf die Fersen verlagert. Lasst die Hände an der Lenkstange, und fahrt zu Beginn langsam“, fasst Wolf die wichtigsten Hinweise zusammen. Los geht’s: Als Erster wagt sich Stefan Neu aus Lohnweiler auf das ungewohnte Gefährt, seine Begleiterin Stefanie Mensinger schaut bei der kurzen Einweisung gespannt zu. „Ich wurde gar nicht gefragt, sondern einfach angemeldet“, verrät sie mit nervösem Blick. Unterdessen ist Neu bereits auf dem von Siegfried Wolf aufgebauten Parcours unterwegs. „Die Lenkstange bewegt sich nur nach links und rechts, der Segway balanciert sich automatisch aus“, ruft der Experte dem Fahranfänger hinterher. Was Anfangs noch ein wenig an den Tanz auf rohen Eiern erinnert, sieht nach rund zehn Minuten beinahe professionell aus. „Der stellt sich drauf und fährt los“, wirft Stefanie Mensinger ein, während sie ebenfalls die ersten Meter auf dem Gefährt zurücklegt. Doch auch sie ist schnell mit dem Segway vertraut, steuert mutig durch die weiten, mit schwarz-gelben Pylonen vorgegebenen Kurven, meistert den Slalom und die „Limbo-Stange“ am Ende des Parcours, bei der die Teilnehmer zum Durchfahren in die Knie gehen müssen. „Das ist was Cooles“, ruft Niklas Trautmann aus Waldmohr und düst an Wolf vorbei in die nächste Runde. „Die Gruppe ist sehr diszipliniert“, lobt Wolf. Nur selten muss er zu „mehr Vorsicht“ mahnen oder dazu, „etwas langsamer“ zu fahren. Nach einer halben Stunde versammeln sich die Teilnehmer zu einer kleinen Spazierfahrt. „Jetzt machen wir die Drossel raus und fahren in die Natur“, informiert der Tourleiter; „nur auf die Autobahn dürfen wir nicht. Dazu fehlt das Bremslicht“, meint er scherzhaft. Mit surrendem Motorengeräusch fährt die Segway-Kolonne wenig später den steilen Berg zur Römerstraße hinauf. „Von da hat man einen herrlichen Blick übers Glantal“, sagt Wolf. Dreißig Minuten später kehrt die Gruppe mit freudigem Blick zurück. „Das schreit nach mehr“, ist sich Thomas Trautmann sicher und ergänzt lachend: „Der Ausblick war herrlich, es fehlte nur ein kleiner Barhocker zum Setzen.“ Auch Stefan Neu steigt kurz vom Segway ab, um die Beine auszuschütteln. „Das ist völlig normal, da man ganz still auf dem Gerät steht“, weiß Wolf. Mit der Gruppe ist er zufrieden: „Ich glaube, es hat allen Spaß gemacht.“ So viel Spaß, dass die meisten Fahranfänger den geplanten Umtrunk vergessen und weiter fleißig Runden drehen. Erst als nach mehr als zwei Stunden der Himmel seine Schleusen öffnet, steigen die Teilnehmer – einige auch ein bisschen widerwillig – von ihren Fahrzeugen ab und flüchten ins Trockene. „Ich bin froh, dass ich angemeldet wurde. Anfangs war es ungewohnt, aber es macht richtig Spaß“, bilanziert Stefanie Mensinger. (hlr)

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