Kreis Germersheim Zur Sache: Sportgrößen gaben sich im Stadion ein Stell-Dich-Ein

Mit dem Bau des Bienwaldstadions, wurde 1937 begonnen. Bereits ein Jahr später wurde die Bienwaldkampfbahn, so der ursprüngliche Name, eingeweiht. Die Initiative zum Bau ging von Kandels damaligen Bürgermeister Fritz Multer aus, der als sportbegeisterter Amtsträger bekannt war und bei der Verwaltung ein „Sportamt“ eingerichtet hatte. Der Leiter des Fachamtes für Leichtathletik beim „Reichsbund für Leibeserziehungen“ und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees Karl Ritter von Halt und weitere Fachleuten bestätigten damals, dass die Kampfbahn allen Ansprüchen genügte und mit ihr „dem deutschen Sport ein außerordentlicher Dienst erwiesen wurde“. Eingeweiht wurde die Kampfbahn 1938 mit einem als „Fußball-Großkampf“ angekündigten Spiel der „Ostmark gegen die Westmark“. In deren Aufgebot standen neben den Nationalspielern Sold und Gärtner mit Acker und Rührer auch zwei Kandeler Spieler. Mit dem „Gauvergleichskampf Südwest – Baden – Württemberg“ fand 1938 in dem Kandeler Stadion das erste Leichtathletik-Großereignis statt. Die Stars waren die „Sprinterkönige“ genannten 100-Meter-Läufer Gerd Hornberger und Erich Borchmeyer, die die Kandeler Aschenbahn als eine der schnellsten in Deutschland bezeichneten. Die so hoffnungsvoll begonnene sportliche Betätigung in der Bienwaldkampfbahn, in der man 1939 auch die Grenzlandtage feierte, wurde durch den Weltkrieg unterbrochen. Doch schon 1949 gab es in dem mühsam wieder hergerichteten Bienwaldstadion, so der neue Name, mit der Pfalzmeisterschaft der Leichtathleten wieder eine größere Veranstaltung. Ein Meilenstein im Jahr 1950 Ein Jahr später war das Bienwaldstadion Schauplatz einer Großveranstaltung, die in die Geschichte des deutschen Sports eingegangen ist: Der Leichtathletikvergleichskampf der Mannschaften von Sachsen-Anhalt, der Pfalz und Baden. Es war dies die erste offizielle Begegnung von Sportlern aus der Bundesrepublik und der DDR und sollte auch noch lange Zeit die einzige bleiben. Seine große Zeit hatte das Stadion in den 1950er und 1960er Jahren bei den „Grenzlandtagen“, bei denen der Sport und das Stadion im Mittelpunkt der völkerverbindenden Tage standen. Dabei kam es immer wieder zu großen Kämpfen zwischen deutschen und ausländischen Fußball- und Handballmannschaften. Aber auch weltbekannte Leichtathleten, genannt seien hier nur die beiden Weltrekordläufer Heinz Fütterer und Armin Hary, kamen gerne nach Kandel. Außerdem wurden auch Sportarten gezeigt, die man sonst in der Südpfalz nicht zu sehen bekam, etwa Rugby, Volleyball, Trampolinspringen und das Schauturnen der Deutschlandriege. Im Stadion gefeiert wurde auch der Beginn der Partnerschaften mit Reichshoffen und Whitworth. Auch die Kandeler Fußballer, Leichtathleten und Handballer sorgten immer wieder für Leben in „ihrem“ Stadion. Doch nachdem es 1975 mit den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften der Leichtathleten mit dem Hammerwurf-Olympiazweiten Karl-Heinz Riehm als Superstar nochmals eine Großveranstaltung gab, ging es mit der einst so stolzen Arena bergab. Eine Änderung gab es erst 1991, als die Renovierungsarbeiten des Stadions abgeschlossen werden konnten. 4,2 Millionen Mark wurden dafür ausgegeben. Heute nutzen neben den Vereinen auch die Schulen das Stadion, und es hat auch wieder einen guten Ruf, den es zu erhalten gilt.

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