Lingenfeld Zum ersten Mal Theaterluft schnuppern

Theaterprobe im Sängerheim: (von links) Ina Seelinger, Thomas Dorsch, Gernot Behr und Lydia Huynh.
Theaterprobe im Sängerheim: (von links) Ina Seelinger, Thomas Dorsch, Gernot Behr und Lydia Huynh.

Goethe ist schwere literarische Kost? Mitnichten. Die Theatergruppe des MGV Lingenfeld wird es dem Publikum mit einer Neuinterpretation eines Klassikers der deutschen Literatur beweisen. Bei der Premiere am 2. März wird nicht nur das Stück neu sein.

„Die Wahlverwandtschaften“ heißt das Werk des großen Literaten Goethe. Als Komödie von Rolf Sperling und Stefan Bermüller lautet der Titel heute „Ehe auf Zeit“. Der Inhalt: Eine Ehe soll auf fünf Jahre angelegt sein und danach von einem Standesbeamten wieder um diesen Zeitraum verlängert werden. Dass das nicht ohne Turbulenzen abgeht, versteht sich bei dem Dreiakter, den die Lingenfelder Theatergruppe im Sängerheim im Wörthweg auf die Bühne bringt, von selbst.

Die Laienschauspieler sind mit ihren Terminen später dran als sonst. Das, erzählt Regisseur Thomas Dorsch, hat einen Grund: „Wir wollten den Termindruck rausnehmen.“ Der entstand durch die Pause, die sich drei erfahrene Mitspielerinnen erbeten haben. Ersatz wurde gefunden.

Während Barbara Krämer zuvor wenigstens ein bisschen Theaterluft bei einem kleinen Weihnachtsspiel schnuppern durfte, sind Lydia Huynh und Ina Seelinger in der Hinsicht noch unbedarft. „Ich war noch nie auf einer Bühne – nicht mal in der Schule“, verrät Huynh der RHEINPFALZ.

Umso mehr erfüllt es Dorsch mit Stolz, wie gut sich alle in die Gruppe integriert haben. „Sie bringen ihre Rollen so natürlich rüber, dass die Harmonie passt“, lobt er. Die Proben seien prima gelaufen. „Wir haben alle den Text drauf und feilen derzeit noch an der schauspielerischen Darstellung“, sagt er.

Texte gleich verteilt

Die Rollen konnten ideal vergeben werden. Wichtig für Dorsch: die ausgewogene Verteilung der Textmenge. Die ist bei „Ehe auf Zeit“ geglückt. Er selbst mimt Waldemar Oberlin, der die Ehe mit seiner Frau Lea – gespielt von Krämer – nach besagten fünf Jahren verlängern lassen möchte. Die indessen muss sich das noch mal genau überlegen.

„Die Freunde der beiden stehen mit Rat und wenig Tat zur Seite“, fasst Dorsch zusammen, und der Tumult lässt sich schon erahnen. Dieser gipfelt in der gegenseitigen Anschuldigung fremdzugehen – die Komödie nimmt also den erwarteten Lauf.

An der Kulisse hat die gesamte Theatergruppe mitgewirkt. Jeder hat einen Teil zur Deko beigesteuert. „Die Wände haben wir selbst aufgebaut“, erklärt Dorsch. Nötig sind die zur Abgrenzung der Zimmer, wobei nicht alle tatsächlich zu sehen sind. Lediglich der Wohnzimmerbereich ist vollends dargestellt.

Nachdem das erste lockere Treffen bereits im März vor einem Jahr stattfand, sind alle froh, dass die Premiere jetzt in greifbare Nähe gerückt ist. Der Vorverkauf läuft. Nur der 9. März ist bereits ausverkauft, berichtet Dorsch.

Termine und Karten

2./8. März, je 19 Uhr, 3./10. März, je 18 Uhr, Einlass eine Stunde vorher: Vorbestellungen (Erwachsene 10 Euro, Kinder bis 12 Jahre 5 Euro): Telefon 06344 7172 oder E-Mail theater.lingenfeld@gmail.com.

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