Kreis Germersheim Wochen-Spitzen

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ So sprach laut Johannes-Evangelium einst Jesus zu seinen Jüngern. Nun gehört zum menschlichen Dasein zurzeit in ganz gehörigem Maße der Fußball. Und eine alte Fußballweisheit besagt nun mal, dass die Wahrheit auf dem Platz liegt. Was nun glauben? Zum Glück sind die allermeisten Gläubigen keine Betonköpfe, sondern tolerante Menschen und lassen beides gelten. Denn schließlich finden sich bei den Christen, zumindest unter Jockgrims Katholiken, auch Fußballfans. Und die haben dafür gesorgt, dass gestern der Abendgottesdienst zu Herz-Jesu in „St. Georg“ um eine Stunde auf 17 Uhr vorverlegt wurde. Warum? Weil die Gläubigen dafür beten wollten, dass die Deutschen die um 18 Uhr beginnende WM-Partie gegen Frankreich gewinnen. Was sonst? Der Erfolg gibt den Verantwortlichen Recht. Das Vorbild sollten bei den nächsten Spielen der deutschen Nationalelf ganz viele andere Kirchengemeinden nachahmen. Denn offenbar kann der Glaube nicht nur Berge versetzen, sondern auch Siege bescheren. Und nach 54, 74, 90 bedarf es ganz dringend der Ergänzung um den WM-Titel 2014. Ach, wäre das ein Leben! Eilig damit weg zu kommen hatte es Maximiliansaus Alt-Ortsvorsteher Heinz Heimbach in seiner letzten Ortsbeiratssitzung. Nach seiner Verabschiedung durch Stadtbürgermeister Harald Seiter, der nochmals das „große Engagement nicht nur in der Kommunalpolitik“ lobte, verschwand Heimbach sehr schnell aus dem Ratssaal. Nach 22 Jahren als Ortsvorsteher seit 1982, unterbrochen nur von 1989 bis 1999, konnte er es wohl nicht mehr abwarten auf seiner Couch einem seiner Hobbys zu frönen: dem runden Leder. Mit den Worten „ich geh jetzt das Fußballspiel gucken“ ging er. Ob er jedoch noch rechtzeitig zum 1:0 der Argentinier gegen die Schweiz zuhause ankam, darf bezweifelt werden; lief doch schon zu Sitzungsbeginn die Verlängerung. Eine Verlängerung brauchte CDU-Mann Paul Maurer nach 25 Jahren Ratsarbeit im Kätzeldorf nicht. Er ist aus dem Rat ausgeschieden. In der Einwohnerfragestunde meldete er sich erneut zu Wort: „Wann kriegen wir endlich etwas zu trinken?“ Knittelsheims Dorfoberhaupt Ulrich Christmann verstand die Botschaft. Er beendete den öffentlichen Teil der konstituierenden Ratssitzung sofort. Maurer ist halt immer noch ein politisches Schwergewicht – und Christmann ein Parteifreundeversteher. Ein schönes Wochenende

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