Kreis Germersheim Sieg für „Here for Beer“

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Zum dritten Mal hat die Badminton-Abteilung des örtlichen Turnvereins ein Blackminton-Turnier veranstaltet. Beim Badmintonspiel unter Schwarzlichtbeleuchtung geht es für die Teilnehmer weniger um den spielerischen Erfolg, vor allem der Spaß steht an erster Stelle. – Ein Selbstversuch.

Neonfarbene Lichtpunkte fliegen durch die dunkle Halle und schnell gewöhnen sich die Augen an die ungewohnte Beleuchtung. Im Foyer werden Federballschläger mit unter Schwarzlicht leuchtendem Klebeband präpariert – und auch die Spieler selbst präparieren sich. Ich trage Farbe auf mein Gesicht auf, die mich später im Dunkeln sichtbar machen soll: Weiße Flächen unter den Augen, die Ohren werden gelb angemalt. Vielleicht irritiert das ja den Gegner. Das Ziel meines Teampartners Leo und mir ist es, mehr als ein Spiel zu gewinnen, also besser zu sein als 2015. Das Einspielen macht Hoffnung. Gekonnt lassen wir den Ball hin und her wandern, aber in diesem Bereich der Halle herrscht auch normale Beleuchtung. Dann geht es zurück in die Dunkelheit. Wir nennen uns „Zweiköpfiger Affe“, eine Anspielung auf einen Dialog im Computerspiele-Klassiker „Monkey Island“. Böse Zungen – unsere eigenen – behaupten, der Name beschreibe unsere Fähigkeiten im Badminton. Ich selbst betreibe Sport nur sporadisch und meistens an der Playstation. Mein Teamkollege spielt in einem Badminton-Hobbyteam. „Feld 1 bereit?“, fragt die Hallensprecherin. Wir heben unsere Schläger, genauso wie unsere Gegner „Intim im Team“. Immer wieder wechselt der Ball mit der blauen LED die Seiten, schlägt aber dummerweise meist auf unserem Feld auf. Wir treffen ihn fast nie, auch weil sich die Beleuchtung als tückisch erweist und gerne mal nach einem Schlag erlischt. Als die Sirene das Ende der Spielzeit verkündet, steht es 6:20. Nun heißt es Pause machen, bis alle Teams gespielt haben. „Wie im letzten Jahr sind 40 Teams am Start“, erklärt Dümler. Gespielt wird nach dem Schweizer System, die Spielpaarungen werden nach jeder Runde neu ausgelost. Auf den andere Feldern hechten Spieler in Neon-Leggins, mit grellen gelben Perücken oder gar rosa Ganzkörper-Kostümen den Bällen hinterher. Die rosa Hasen Lukas und Tim werden für ihre Kostümierung sogar ausgezeichnet. Die zweitplatzierten Einhorn-Damen – stilecht mit Horn auf dem Kopf und leuchtenden kleinen Einhörnern im Gepäck – geben ihren Fans die Schuld. Diese haben nicht laut genug für sie abgestimmt. Neben den Kostümen versuchen andere Teams mit ihrem Namen zu verwirren. Und so spielt der „Zweiköpfige Affe“ gegen „GegenGegenGegen“ – und verliert 10:16. Auch der Teamname „Feld 2 bitte abbauen“ ist ein großer Spaß für die Hallensprecher. Beim Spiel gegen die netten Damen vom Team „Schmetterlinge“ attestiert uns zumindest der Schiedsrichter eine Leistungssteigerung. Doch es reicht nicht. Vor dem fünften und letzten Spiel haben wir eigentlich schon alle Hoffnung aufgegeben, noch irgendwas zu reißen. Zweiköpfige Affen können nicht gut Blackminton spielen. Doch mit viel Leidenschaft, Kampf und den Auswirkungen von Rieslingschorle auf einen unserer Gegner holen wir dann doch noch den einen Sieg und – wie im Vorjahr – Platz 38. Ob ein neuer Angriff auf bessere Platzierungen möglich ist? Eine vierte Auflage des Blackminton-Turniers ist laut Dümler zumindest angedacht. Der Siegerpokal 2016 geht derweil nach Hagenbach. Das Team „Here for Beer“ mit Hannes Neumann und Philipp Köpfer setzt sich im Finale der besten Vier durch. Beide sind zum ersten Mal dabei und vom Turnier begeistert. „Echt stark“, beschreiben sie es und loben die Organisation. Auch sie hoffen auf eine Neuauflage, wollen ihren Titel verteidigen.

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