Kreis Germersheim Scheune brennt, Autos kollidieren in Hofeinfahrt

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Rauchschwaden drängen aus der Scheune im Fohlenhof in der Berger Ludwigsstraße. Ein Feuer ist ausgebrochen, dort lagert Gefahrgut. Punkt 15 Uhr geht das Alarmsignal für Übung an die Feuerwehren der Verbandsgemeinde, drei Minuten später sind die Floriansjünger aus Berg da. Die Lage wird sondiert, Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten gehen in die Scheune.

Alle Atemschutzträger tragen rote Uniformen. Sie wurden vor zwei Jahren gekauft, da sie mehr Bewegungsfreiheit erlauben als die alten schwarzen Jacken. Nach 10 bis 15 Reinigungen seien Feuerwehrjacken nicht mehr regelkonform, erklärt Oswald Wagner, Wehrleiter der Verbandsgemeinde. Gereinigt werden muss die Jacke aber nach jedem Einsatz mit Rauchgasentwicklung. In einem ersten Schritt wurden neue Uniformen für die Atemschutzträger angeschafft, in einem zweiten sollen sie für alle aktiven Mitglieder besorgt werden. Wagner wirbt dafür, das Geld im nächsten Haushalt der Verbandsgemeinde bereit zu stellen. Um 15.10 trifft die Feuerwehr Scheibenhardt ein. Mittlerweile werden die umliegenden Ställe in denen sich Kühe und Kälber befinden, mit Wasser geschützt. „So lange die Tiere nicht unruhig werden, belässt man sie dort,“ erklärt Wagner, wie es auch im Ernstfall ablaufen würde. Derweil ist auch der Einsatzleitwagen mitsamt Einsatzleiter vor Ort. Dieser trägt eine gelbe Weste. Sie signalisiert, dass bei ihm jetzt alle Fäden zusammen laufen. Eine kurze Rüge erteilt Wagner einem anderen Feuerwehrmann, der auch mit gelbem Leibchen herumläuft. In einem echten Einsatz kann diese Irritation zu unnötigen Verzögerungen im Ablauf führen. Derweil wurden alle Personen auf „Spineboards“ aus der Scheune getragen. Sie sind stabiler als Krankentragen. Auch die Wehren aus Neuburg und Hagenbach sind angekommen. Derweil haben sich am Eingang des Hofes zwei Autos ineinander verkeilt, eines davon wurde unter einen Anhänger geschoben. Vier Verletzte müssen gerettet werden. Auch das DRK ist da. Vom Kofferraum aus werden die Verletzten betreut. Bei der technischen Unfallhilfe, wie sie bei einem Verkehrsunfall vorkommt, wird auf Weisung des Notarztes gearbeitet und Gespräche mit den Insassen geführt. Jeder Verletzte erhält nach der Versorgung durch den Notarzt eine „Verletztenanhängekarte“ auf der steht wie schwer die Verletzung ist. Je schwerer diese umso eher muss er gerettet und betreut werden. Das Augenmerk der „patientengerechten“ Rettung liegt darin, dass Auto von der Person wegzuschneiden. Dafür gib es Rettungsschere, Rettungsspreizer und Hebekissen, die zum Anheben des Anhängers benutzt werden um Druck vom Auto zu nehmen. Bei der Arbeit mit Spreizer und Schere wird der Verletzte mit einer Decke vor Splittern geschützt. Mit Unterbauhölzern wird zusätzlich das Auto stabilisiert. Nach 45 Minuten ist der Brand gelöscht alle Personen versorgt. Wagners Kritik hält sich in Grenzen: „Die Übung wurde im Großen und Ganzen so umgesetzt wie es die Planung hergibt.“ Insgesamt waren bei der Übung 49 Feuerwehrleute im Einsatz. Echte Einsätze gab es in diesem Jahr 41. Ernennungen —Oberfeuerwehrmann: Isabelle Knöll, Nathalie Stysch, Steffen Trierweiler, Sebastian Getto, Giuseppe Messana, Lukas Reiter, Jaques-Michel Tropf —Hauptfeuerwehrmann: Patrick Horn, Julian Pfirmann, Thorsten Kantz, Dominik Weiler —Löschmeister: Michael Kek, Christian Carl, Stefan Gabriel, Steffen Diesel, Michael Bügel, Philipp Getto, Jonas Wenzel —Hauptlöschmeister: Patrick Günth —Brandmeister: Christian Lotter —Oberbrandmeister: Torben Staut, Markus Ripp — Gruppenführer: Christian Lotter — Zugführer: Torben Staut, Markus Ripp —Verpflichtungen: Philipp Fried, Marie-Claire Horn, Philipp Mall, Max Wetzel, Marc Bügel, Florian Ehl, Lisa Hartenstern, Jasmin Lotter —Ehrung: Frank Herrmann (25 Jahre). (arst)

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