Kreis Germersheim Schöner Wohnen dank Bauarbeiten

Während der Sommerferien musste wer durch Hatzenbühl wollte Umwege fahren. Wegen Straßenarbeiten waren sowohl die Lindenstraße (Kreisstraße 10) als auch die Luitpoldstraße (Kreisstraße 11) gesperrt. Örtliche Gewerbetreibende klagten über Umsatzeinbußen, während sich viele Anwohner über die die ungewohnte Ruhe freuten.

Seit einer Woche ist die Ortsdurchfahrt Hatzenbühl nun wieder frei (wir berichteten). Ursprünglich sollten die Arbeiten nach Möglichkeit bis Ende September abgeschlossen sein. Das hatte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer vor Baubeginn mitgeteilt. Das vertragliche Bauende sei die Kalenderwoche 40 gewesen, teilte der LBM mit. „Fertiggestellt wurde die Maßnahme am 4. Oktober, also in der 40. Kalenderwoche, obwohl in der Bauphase noch verschiedene zusätzliche, vorher nicht absehbare Leistungen ausgeführt werden mussten“, so der stellvertretende LBM-Dienststellenleiter Manfred Borell. Weitere Details nannte Borell nicht. Wie der Kreis Germersheim mitteilte, wurden neben der Fahrbahn auch die Bordanlage ausgetauscht sowie der Gehweg erneuert. Nördlich und südlich des Kreuzungsbereiches wurden außerdem die Lindenstraße und Kirchstraße auf einer Länge von 120 beziehungsweise 130 Metern ausgebaut. Das Projekt habe etwa 430.000 Euro gekostet. Rund 230.000 Euro davon bezahlt der Kreis, 200.000 Euro die Ortsgemeinde Hatzenbühl. 65 Prozent der Kosten trägt das Land. Befürchtungen im Ort vorab, die Sperrung werde die Geschäfte örtlicher Gewerbetreibender beeinträchtigen, haben sich leider bestätigt. Das sagte Ortsbürgermeister Karlheinz Henigin (CDU) auf Anfrage der RHEINPFALZ. Besonders getroffen habe die Sperrung die Bäckereifilialen im Feigenberg und der Luitpoldstraße sowie die Apotheke an der Kreuzung in der Ortsmitte. „Diese Geschäfte profitieren eben stark vom Durchgangsverkehr“, erklärte Henigin. „Sonst fahren hier 5000 Autos pro Tag durch, jetzt hatten wir etwa 3000.“ Es sei klar, dass Geschäftsleute dies zu spüren bekämen. Klagen habe es auch von den Betreibern der Pizzeria Angelo und der Tankstelle am Ortseingang gegeben. Der Ausbau sei indes ein sehr wichtiges Vorhaben für den Ort gewesen. Die Belastungen für die Bewohner durch die Sperrung sei bedauerlich, aber leider nicht zu vermeiden gewesen. Ebenso eingetreten ist das von Henigin befürchtete Verkehrschaos in den engen Hatzenbühler Straßen: „Die Leute haben sich Schleichwege gesucht“. Jeder befahrbare Feldweg sei genutzt worden, sagte Henigin. „Obwohl es über Hayna und Erlenbach auf die Autobahn vermutlich schneller gewesen wäre.“ Doch die Sperrung habe auch ihre guten Seiten gehabt: Ganz begeistert waren die Anwohner in der Linden- und der Luitpoldstraße: „Nachts war es auf der Kreuzung totenstill. Das war ein ganz anders Lebensgefühl“, sagt Henigin. (fex)

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