Wochen-Spitze Radweg-Planung und kein Ende in Sicht

„Hindernisse sind dazu da, überwunden zu werden.“ – „Na, dann mal los!“
»Hindernisse sind dazu da, überwunden zu werden.« – »Na, dann mal los!«

Planungsphasen von 20 Jahre und nichts ist fertig. Außer die Nerven der Bürger, die sind am Ende.

Die Verkehrswende war bis vor Kurzem in aller Munde. Die Menschen sollten umsteigen auf die Bahn, auf Busse, auf E-Autos oder auf das Fahrrad. Für Fahrradfreunde sollen sogar Radschnellwege geplant und gebaut werden. Doch schon mit der Planung von simplen Radwegen haben Behörden so ihre Schwierigkeiten. Und davon kann der Kreis Germersheim ein Liedchen trällern.

Gerade war mal wieder etwas zum Radweg zwischen Schwegenheim und Harthausen in unserem Blatt. Seit über 20 Jahren wird um einen Radweg zwischen den beiden Gemeinden gerungen. Jetzt heißt es, dass die Genehmigungsplanung für den Radweg entlang der L537 frühestens im Jahr 2025 der Planfeststellungsbehörde vorgelegt werde. Verzögerungen gebe es aufgrund einer Erdgasleitung, von der trotz der inzwischen Hunderte Blätter zählenden Akten keiner weiß, wo diese verläuft. Auch Kiebitz und Feldlerche wollen entdeckt werden, falls es sie denn noch gibt. Dabei könnten viele Radwege schon längst existieren, würden vorhandene Wege genutzt – wie dies Gisela Horix als Alternative, die schon früher im Gespräch war, wieder vorschlägt.

Nun für den Radweg zwischen Hördt und Bellheim entlang der K8 wäre dies nicht von Vorteil. Denn der direkte Weg führt nunmal entlang der K8. Und auch dieser Radweg ist seit rund 20 Jahren auf der Wunschliste so mancher Bürgermeister und Radfahrer. Thomas Gebhart (CDU) sagte 2005, die Mainzer Landesregierung habe ihm mitgeteilt, dass der Landesbetrieb Straßen und Verkehr mit der Planung für den Radweg zwischen Bellheim und Hördt begonnen hat. Anscheinend wurde der Planer dabei mehrmals unterbrochen, denn bis heute gibt es den Radweg nicht. Letzter Stand des vergangenen Jahres war, dass die Unterlagen vorgeprüft sind, Änderungen eingearbeitet werden und 2024 das Planfeststellungsverfahren beginnen soll. Wann der Bau erfolgen soll, kann niemand jedoch vorhersehen.

Ja so ist das in unserem Land. Gut Ding will halt Weile haben. Und leider hat die Bürokratie in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass der gesunde Menschenverstand fast nicht mehr gefragt ist. Schon Otto von Bismarck soll gesagt haben: „Die Bürokratie ist es, an der wir alle kranken.“ Also liebe Politiker, nicht reden, handeln. Die Zeit drängt. Und von Bürokratieabbau ist leider – außer viel warmer Luft – nichts zu spüren.

Ein schönes Wochenende

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